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Im Hallenbad Pany kann man wieder planschen und schwimmen

Seit vergangenem Samstag ist das Hallenbad in Pany nach drei Jahren Pause wieder in Betrieb – dank engagierten Ein- und Zweitheimischen. Weil bei den Sanierungsarbeiten «wüste Überraschungen» zutage getreten sind, sucht die Hallenbadgenossenschaft noch nach Gönnern. Diese sollen ein Loch in der Kasse verhindern.

Simone
Zwinggi
02.10.19 - 04:30 Uhr
Tourismus

Drei Jahre lang lief nichts im Hallenbad Pany, nun darf wieder ganzjährig geplanscht und geschwommen werden. Am letzten Samstag feierte die Hallenbadgenossenschaft Pany mit rund 100 Personen die Wiedereröffnung ihres Bades, wie Genossenschaftspräsident Peter Müller erzählt. Nachdem die Reisekasse (Reka) im Frühjahr 2016 das Reka-Feriendorf in seiner ursprünglichen Form wegen zu tiefer Auslastung auflöste, stellte sie auch den Betrieb des Hallenbads ein. Dagegen wollte eine Gruppe Einheimischer und Zweitwohnungsbesitzer etwas unternehmen: Sie gründeten eine Genossenschaft und schafften es mit viel Herzblut, das Bad wieder in Betrieb zu nehmen.

1, 2, 3, Sprung!

Weil das Bad im ehemaligen Rekadorf eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat, «wäre es langweilig gewesen, für die Eröffnung einfach nur einen Bändel durchzuschneiden», sagt Müller. Stattdessen standen drei Knaben an den Beckenrand und weihten das sanierte Bad mit synchronen Sprüngen ein. Natürlich habe er auch ein paar Worte an die Sponsoren gerichtet, so Müller. «Schliesslich hätten wir ohne sie unser Vorhaben nicht umsetzen können.»

Nun kann das Bad wieder von Gästen und Einheimischen benutzt werden. Ab den Herbstferien findet der Schwimmunterricht der 1.- bis 6.-Klässler der Gemeinde Luzein in Pany statt, im Frühling startet der Schwimmblock der Kindergärtler. «Weiter führen wir Gespräche mit Leuten aus dem Prättigau, die bei uns Aquafit-Kurse anbieten wollen, und den Verantwortlichen eines Ferienhauses in Pany. Dessen Gäste sollen auch bei uns baden dürfen», erklärt Müller.

Überraschungen beim Sanieren

Nach der Genossenschaftsgründung Ende Juni konnte man im Juli mit den Sanierungs- und Renovationsarbeiten beginnen, wie Müller erzählt. «Dabei erlebten wir eine ‹wüste› Überraschung: Die beiden Hauptpumpen befanden sich in einem weit schlechteren Zustand als erwartet.» Eine Feststellung, die ins Geld ging. «Für die Sanierung der beiden Pumpen musste wir also mehr Geld als erwartet ausgeben.» Deshalb entschied sich die Genossenschaft, ein Crowdfunding-Projekt zu starten. Die zum Ziel gesetzten 10'000 Franken sollen verhindern, dass nach den aktuellen Sanierungsarbeiten bereits gähnende Leere herrscht in der Kasse. Schliesslich steht im kommenden Jahr die Sanierung des Kinderplanschbeckens auf dem Programm. «Und man weiss nie, welche kurzfristigen Kosten plötzlich anstehen», so Müller. Im Moment belaufe sich die Spendensumme auf etwa 8400 Franken. Bis am 13. Oktober müssen die 10'000 Franken zusammenkommen, damit die Genossenschaft das Geld tatsächlich erhält.

Eine der beiden Hauptpumpen: Ihr Zustand war schlechter als erwartet.
Eine der beiden Hauptpumpen: Ihr Zustand war schlechter als erwartet.
MUP

Mittlerweile hat die Hallenbadgenossenschaft Pany 60 Mitglieder und 106 Fans auf der Crowdfunding-Plattform. Der Zuspruch, vor allem jener von Einheimischen, sei gross, so Müller. «Sie freuen sich, dass ‹unser› Bad wieder genutzt werden kann», so Müller. Schliesslich seien Hallenbäder im Prättigau Mangelware. «Dass die Wiedereröffnung ein so grosser Mehrwert ist für die Einheimischen, war mir gar nicht so richtig bewusst», gibt Müller zu. Umso mehr habe sich die Arbeit der Genossenschaft gelohnt.

Simone Zwinggi ist Redaktorin bei Zeitung und Online. Nach einem Sportstudium wendete sie sich dem Journalismus zu. Sie ist hauptberuflich Mutter, arbeitet in einem Teilzeitpensum bei der «Südostschweiz» und hält Anekdoten aus ihrem Familienleben in regelmässigen Abständen im Blog Breistift fest. Mehr Infos

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