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Gesperrte Strassen und Erdrutsche wegen Starkregens

Das Tief «Brigitte» hat am Samstag Starkregen im Süden und Föhn mit Orkanböen im Norden über die Schweiz gebracht. Insbesondere im Kanton Uri verschärfte sich die Hochwasserlage im Verlauf des Vormittags.

Agentur
sda
03.10.20 - 12:51 Uhr
Wetter

So war die Autobahn A2 zwischen Beckenried NW und Erstfeld UR am frühen Samstagmorgen in beiden Richtungen gesperrt worden. In Seefeld war um Mitternacht der Hochwasseralarm für die Reuss ausgelöst worden, sagte eine Sprecherin der Kantonspolizei Uri auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Darauf hin sei die Autobahn zwischen Beckenried NW und Erstfeld UR gesperrt worden, um Reusswasser darauf abzuleiten. Deswegen stand die A2 zwischen Seedorf und Attinghausen unter Wasser. Es war zunächst unklar, wann die Sperrung aufgehoben werden kann.

120 Lastwagenchauffeure geweckt

Die Autobahnraststätte an der Gotthard-Route und das Schwerverkehrszentrum in Erstfeld seien evakuiert worden, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Im Schwerverkehrszentrum habe man die 120 anwesenden Lastwagenchauffeure geweckt und in Absprache mit der Kantonspolizei Tessin zur Weiterfahrt aufgefordert. Der Transitverkehr, insbesondere der Schwerverkehr, wurde in beiden Richtungen über die A13 über den San Bernadino umgeleitet.

Wegen der Autobahn-Sperrung waren die Kantonsstrassen zwischen Flüelen und Erstfeld überlastet. Die Polizei empfahl dringend, den Kanton Uri zu umfahren. Gesperrt war auch die Kantonsstrasse zwischen Hospental und Realp. Alle Urner Alpenpässe sollten bis mindestens Sonntagmorgen gesperrt bleiben. In den anderen Zentralschweizer Kantonen blieb die Wetterlage dagegen ruhig, wie eine Umfrage bei den Kantonspolizeien ergab.

Gesamte Oktober-Regenmenge in 24 Stunden

Auch im Tessin schüttete es am Samstagvormittag wie aus Kübeln. Laut SRF Meteo hatte es innert 24 Stunden zum Teil mehr geregnet als sonst im ganzen Monat Oktober. So sind in Mosogno 305 Millimeter Regen gefallen. Auch sonst gab es im Tessin und in angrenzenden Gebieten teilweise deutlich über 100 Millimeter Niederschlag. Im Südkanton waren mehrere Strassen wegen Schäden gesperrt.

Im Graubünden waren bis Samstagvormittag an mehreren Orten Rüfen niedergegangen. Die Strasse im Bergell, die Italien mit dem Oberengadin verbindet, war am Morgen aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt worden, weil die Bondasca bei Bondo Hochwasser führte, wie ein Polizeisprecher sagte. Nach rund zwei Stunden sei die Strasse mit Einschränkungen wieder befahrbar gewesen.

Gesperrte Nebenstrassen im Wallis

Im Kanton Wallis wurden mehrere Nebenstrassen nicht passierbar. Die Strasse zwischen Sitten und Sanetschpass war wegen Sturmschäden in beiden Richtungen gesperrt. Erdrutsche habe es vor allem im Oberwallis gegeben, sagte der Sprecher am Vormittag. Nach Angaben eines Polizeisprechers war die Lage aber unter Kontrolle. Vorsorglich seien auch der Simplonpass und der Nufenenpass gesperrt worden. Feuerwehren seien wegen unpassierbarer Strassen im Einsatz.

Im Kanton Bern war in Unterbach bei Meiringen die Aare brünigseitig über die Ufer getreten, sagte Ramona Mock von der Kantonspolizei Bern. Weil nicht sicher war, ob der Damm zwischen Aare und Hauptstrasse dem Wasserdruck standhalten würde, habe man die Strasse einstweilen gesperrt. Zudem seien Kühe evakuiert worden.

Fuss- und Radwege entlang des Rheins gesperrt

Im St. Galler Rheintal wurden Vorkehrungen für ein allfälliges Hochwasser getroffen. Fuss- und Radwege entlang des Rheins wurden vorsorglich gesperrt. Die Menschen wurden aufgefordert, sich vom Rhein fernzuhalten.

Auch im Bahnverkehr gab es am frühen Samstagmorgen Unannehmlichkeiten, wie der Bahnverkehrsinformation entnommen werden konnte. Wegen Hochwassers war etwa der Verkehr zwischen Meiringen und Interlaken Ost im Kanton Bern vorübergehend und wegen Hochwassergefahr die Strecke zwischen Münster VS und Andermatt UR auf unbestimmte Zeit unterbrochen.

Auch die Strecke zwischen Brig VS und Domodossola in Italien war zunächst gesperrt, konnte aber am Vormittag wieder freigegeben werden.

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