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Fauci warnt vor übereilter Zulassung eines Corona-Impfstoffs

Der führende US-Experte für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, warnt vor einer übereilten Zulassung eines Corona-Impfstoffkandidaten.

Agentur
sda
25.08.20 - 03:03 Uhr
Wirtschaft
Der renommierte US-Experte für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, warnt vor der zu raschen Einführung eines Corona-Impfstoffes. (Archivbild)
Der renommierte US-Experte für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, warnt vor der zu raschen Einführung eines Corona-Impfstoffes. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA/KEVIN DIETSCH / POOL

«Das einzige, was Sie bei einem Impfstoff nicht sehen möchten, ist die Notfallzulassung (Emergency Use Authorization), bevor Sie Belege für die Wirksamkeit haben», sagte Fauci der Nachrichtenagentur Reuters in einem Telefoninterview am Montag.

Stolperstein für andere Kandidaten

«Eine der potenziellen Gefahren, wenn Sie einen Impfstoff übereilt auf den Markt bringen, besteht darin, dass es für die anderen Impfstoffkandidaten schwierig - wenn nicht unmöglich wird -, Testpersonen für ihre Studie zu gewinnen», erklärte der Leiter des NIAID-Instituts für Allergien und ansteckende Krankheiten weiter.

In den vergangenen Wochen sind mehrere Impfstoffkandidaten in grossangelegte klinische Studien eingetreten. Zehntausende nehmen an freiwilligen Testreihen der Impfstoffkandidaten von Moderna, Pfizer und AstraZeneca teil. Johnson & Johnson kündigte an, rund 60'000 Probanden in seine Phase-III-Impfstoffstudie aufzunehmen.

US-Präsident Trump macht Druck

Bedenken hinsichtlich einer möglichen Politisierung des behördlichen Genehmigungsverfahrens weckte eine Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump. Er gab eine Notfallgenehmigung für eine Plasma basierte Behandlungsmethode bekannt, bevor deren Nutzen in zufalls- und placebokontrollierten klinischen Studien belegt wurde.

Trump hatte am Samstag getwittert, dass sogenannte «Deep State»-Elemente bei der US-Zulassungsbehörde FDA die Fortschritte bei Medikamenten und Impfstoffen bis nach den Wahlen vom 3. November verzögerten, um seine Chancen auf eine Wiederwahl zu gefährden.

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