×

Gutes Jahr für Bündner Bauern

Die Bündner Bauern konnten von guter Witterung und der Coronapandemie profitieren, sagt der Bündner Bauernpräsident Thomas Roffler im Interview mit Radio Südostschweiz.

Südostschweiz
08.10.20 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Die Bündner Bauern sind bisher gut durch die Coronakrise gekommen.
Die Bündner Bauern sind bisher gut durch die Coronakrise gekommen.
SYMBOLBILD/MANUELA MATT

Für die Schweizer Bäuerinnen und Bauern zeichnet sich ein gutes Jahr ab. Das meldete der Schweizer Bauernverband am Dienstag. Er verwies auf die Schätzungen des Bundesamtes für Statistik, das für das Coronajahr 2020 sogar von einem leichten Plus im gesamtlandwirtschaftlichen Umsatz ausgeht. Den Bündner Bauernpräsidenten Thomas Roffler freut es, denn auch in Graubünden hat sich die Landwirtschaft im laufenden Jahr gut entwickelt.

Vor allem vom Shutdown Mitte März hätten die Bündner Bauern profitieren können, sagt Roffler. Wie in der ganzen Schweiz haben die Massnahmen zur Eindämmung des Coronvirus auch in Graubünden den Absatz der Hofläden in die Höhe schnellen lassen. «Vor allem der Konsum im Inland hat sich gut entwickelt. Die Nachfrage nach Schweizer Nahrungsmittel war hoch.» Und mit dieser höheren Nachfrage sei auch die Wertschätzung gegenüber der Arbeit der Bündner Bauernfamilien gestiegen, ist Roffler überzeugt. «Das hat ihnen bestimmt gut getan.»

Die Bündner Hofläden seien von den Schweizer Gästen nahezu überrannt worden – sie hätten die Nachfrage teilweise kaum decken können. Vor allem an den Verkehrsachsen und in Tourismushochburgen seien die Geschäfte sehr gut gelaufen. Dieser Trend und die Nachfrage nach regionalen Produkten macht Roffler Hoffnung für die Zukunft. Viele junge Leute würden einen Hof übernehmen wollen. Die Ausbildungszahlen seien entsprechend stabil. «Das Interesse in diesen Beruf einzusteigen, ist im Kanton Graubünden hoch.»

Nur die Alpwirtschaft, mit der ist Roffler nicht zufrieden. Für sie malt er die Zukunft nicht so rosig. Probleme habe es vor allem wegen des Wolfes gegeben, sagt er. «Wir hatten eine sehr hohe Wolfspräsenz und dementsprechend viele Risse.» Die Zukunft der Alpwirtschaft hängt für den Bauernpräsidenten stark von der Regulation der Wölfe ab, wie er sagt. (jas)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR