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Corona-Krise reisst Air France-KLM und British Airways ins Minus

Die Corona-Krise hat die Air France-KLM wie auch die British-Airways-Mutter IAG im Sommer wie erwartet tief in die roten Zahlen gerissen. Beide Fluggesellschaften vermeldeten am Freitag Milliardenverluste für das dritte Quartal.

Agentur
sda
30.10.20 - 10:24 Uhr
Wirtschaft
Fluggesellschaften wie British Airways oder Air-France haben auch im Sommer unter den Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie gelitten. (Archivbild)
Fluggesellschaften wie British Airways oder Air-France haben auch im Sommer unter den Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie gelitten. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA/ANDY RAIN

Für die Air France-KLM resultierte unter dem Strich ein Minus von fast 1,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Paris mitteilte. Einen Verlust in ähnlichem Ausmass vermeldete auch IAG: Der Mutterkonzern von British Airways, Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level erzielte einen Verlust von fast 1,8 Milliarden Euro nach einem Gewinn von gut einer Milliarde Euro ein Jahr zuvor.

Reisebeschränkungen belasten

Nach einer vielversprechenden Erholung im Sommer hätten die wieder aufkommenden internationalen Reisebeschränkungen ab Mitte August und die Verstärkung der Pandemie die Ergebnisse des Konzerns stark beeinträchtigt, sagte Konzernchef Benjamin Smith. In den ersten neun Monaten verbuchte Air France-KLM insgesamt einen Nettoverlust von 6,1 Milliarden Euro.

Weil Air France-KLM in der sonst reisestärksten Zeit des Jahres fast 70 Prozent weniger Passagiere beförderte als ein Jahr zuvor, sackte der Umsatz im dritten Quartal um zwei Drittel auf 2,5 Milliarden Euro ab. Aber auch Abfindungen im Zuge des Stellenabbaus zogen das Ergebnis in den Keller. Für den geplanten Stellenabbau bei Piloten, Flugbegleitern und Bodenpersonal legte Air France-KLM im dritten Quartal insgesamt 565 Millionen Euro zur Seite.

Aufwendungen für Stellenabbau

Der Verlust beim IAG-Konzern summiert sich nach den ersten neun Monaten auf nahezu 5,6 Milliarden Euro. Neben dem herben Einbruch im Fluggeschäft zogen Aufwendungen für den Stellenabbau bei British Airways und Aer Lingus das Ergebnis im dritten Quartal nach unten. Zudem verloren Finanzinstrumente zur Absicherung der Treibstoffpreise an Wert.

Der neue IAG-Chef Luis Gallego forderte die Regierungen auf, Testregeln für Fluggäste einzuführen. Passagiere sollten vor dem Abflug getestet werden und die Chance haben, sich mit einem weiteren Negativtest nach der Ankunft von einer vorgeschriebenen Quarantäne zu befreien. Dann könnten Fluggesellschaften wieder mehr Verbindungen anbieten, und die Menschen könnten wieder Vertrauen in das Reisen gewinnen.

Wie seit vergangener Woche bekannt, hatte IAG das Flugangebot im dritten Quartal um fast 79 Prozent zurückgefahren. Gerade auf der Langstrecke ging wegen der weltweiten Reisebeschränkungen kaum noch etwas. Die Nachfrage brach sogar um 88 Prozent ein. Dadurch blieb mehr als jeder zweite Sitz in den Maschinen leer. Der Umsatz des Konzerns brach in diesem Zuge um 83 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro ein.

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