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Nestlé wächst stark, hat aber auch mit höheren Kosten zu kämpfen

Nestlé ist nicht zu bremsen: Der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller hat im Frühling beim Wachstum noch einmal nachgedoppelt. Für das Gesamtjahr traut er sich nun ein organisches Wachstum von 5 bis 6 Prozent zu.

Agentur
sda
29.07.21 - 07:30 Uhr
Wirtschaft
Nestlé-Konzernchef Ulf Mark Schneider profitiert davon, dass in der Coronapandemie mehr Lebensmittel gekauft werden werden: Der Umsatz des Nahrungsmittelmultis stieg auch im zweiten Quartal wieder flott an. (Archivbild)
Nestlé-Konzernchef Ulf Mark Schneider profitiert davon, dass in der Coronapandemie mehr Lebensmittel gekauft werden werden: Der Umsatz des Nahrungsmittelmultis stieg auch im zweiten Quartal wieder flott an. (Archivbild)
KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Aus eigener Kraft wuchs Nestlé im zweiten Quartal 2021 um 8,6 Prozent, wie der Mutterkonzern von Nespresso, Cailler und Felix-Tierfutter am Donnerstag mitteilte. Damit legt Nestlé noch einmal eine Schippe obenauf: Im ersten Quartal hatte Nestlé mit 7,7 Prozent bereits das stärkste Wachstum seit fast 10 Jahren erreicht.

Über das gesamte erste Halbjahr legte Nestlé damit organisch um 8,1 Prozent zu. Die Steigerung der verkauften Mengen (RIG) trug 6,8 Prozent zu diesem Wachstum bei, Preisanpassungen 1,3 Prozent. Nestlé profitierte von tiefen Vergleichszahlen aus dem letzten Jahr, als die Coronapandemie den Konzern vor allem im Ausserhausgeschäft gebremst hatte. Dieses Geschäft mit der Belieferung von Restaurants, Hotels oder Büros konnte sich nun stark erholen.

Insgesamt setzte der Konzern von Januar bis Juni 41,8 Milliarden Franken um, das ist ein Plus um 1,5 Prozent. Diese Wachstumszahl ist für Anleger allerdings zweitrangig, da sie auch durch Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen beeinflusst wird. Seit dem zweiten Quartal gehört etwa das lahmende nordamerikanische Wassergeschäft nicht mehr länger zu Nestlé. Dafür kamen Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich neu dazu. Auch dies beflügelte das Nestlé-Wachstum.

Kostensteigerungen bremsen Marge

Vom Umsatz blieben 7,3 Milliarden Franken als bereinigter operativer Gewinn übrig, 1,3 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Dies entspricht einer Marge von 17,4 Prozent. Unter dem Strich verdiente Nestlé 5,9 Milliarden Franken, ein Plus von 1,1 Prozent.

Für das Gesamtjahr rechnet Nestlé mit einer Marge von um die 17,5 Prozent. Dies läge unter der Vorjahresmarge von 17,7 Prozent. Hier wirken sich die höheren Kosten aus. Bislang hatte Nestlé eine moderate Margenverbesserung angestrebt. Dies bleibt jedoch das mittelfristige Ziel.

Beim Umsatz dagegen sieht sich Nestlé voll auf Kurs: Für das Gesamtjahr stellt Nestlé nun ein Wachstum von 5 bis 6 Prozent in Aussicht, was an goldene frühere Zeiten erinnert. Bisher war Nestlé von einem Wachstum über dem Vorjahr (+3,6%) ausgegangen. Die Grundlage für ein längerfristig konsistentes mittleres einstelliges Umsatzwachstum sei gelegt, liess sich Konzernchef Mark Schneider zitieren.

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