×

Schweizer Maschine «baut» an der Architektur-Biennale Seoul Chalets

Ein Design-Hirn entwirft an der Seoul Biennale für Architektur und Urbanismus Alpenchalets. Die von der ETH Lausanne (EPFL) präsentierte Maschine analysiert 10'000 Bilder von Schweizer Chalets und generiert nach ihrem Vorbild eine «schier unendliche» Anzahl Bauten.

Agentur
sda
15.10.21 - 07:49 Uhr
Wirtschaft
Die Installation "Artificial Swissness" ist ein Design-Hirn, das mittels künstlicher Intelligenz Chalets entwirft. Es wurde an 10'000 Bildern existierender Berghütten geschult. Neben ihren Entwürfen demonstriert die Maschine auch den "Denkprozess", den…
Die Installation "Artificial Swissness" ist ein Design-Hirn, das mittels künstlicher Intelligenz Chalets entwirft. Es wurde an 10'000 Bildern existierender Berghütten geschult. Neben ihren Entwürfen demonstriert die Maschine auch den "Denkprozess", den…
EPFL

«Unser Design-Brain ist ein Experiment zur Frage, ob Maschinen Architekturen entwerfen können», sagt Professor Huang. «Das heisst, ob sie nicht nur Musik empfehlen oder Autos fahren können, sondern auch sinnvolle kulturelle Artefakte schaffen, wie etwa Architektur mit ausgeprägten Schweizer Merkmalen.»

Die Installation mit dem Namen «Artificial Swissness» hat gemäss Mitteilung vom Freitag die Form eines grossen, hochaktiven künstlichen Gehirns, das den Betrachter durch ein Palimpsest architektonischer Bilder fesselt. Das Design-Hirn besteht aus mehreren Schichten von Displays, die kreisförmig angeordnet sind und aus 30 hochauflösenden, leuchtstarken digitalen Bildschirmen bestehen, die von Raspberry-Pi-Mini-Computern betrieben werden.

Der Denkprozess des neuronalen Netzes wird durch eine programmierte LED-Projektion der Faltungsschichten des GAN dargestellt. Die digitalen Bildschirme zeigen die maschinell erzeugten Bilder typischer Schweizer Architektur (die Essenz der alpinen Baukultur), und die LED-Projektion offenbart den sich ständig weiterentwickelnden Lernprozess, den die Maschinen durchlaufen, während sie Tausende von Bildern alpiner Architektur durchforsten, um die Essenz der «Swissness» zu destillieren.

«Artificial Swissness» zielt laut Mitteilung darauf ab, die Erkenntnistheorie der Computerwissenschaften auf den kulturellen Bereich auszudehnen und spezifische computerbasierte Perspektiven der architektonischen und künstlerischen Kultur aufzuzeigen.

Das Exponat «Artificial Swissness» wurde vom Media x Design Lab (LDM) der EPFL entwickelt und ist noch bis Ende Monat auf der Biennale zu sehen. Kooperationspartner waren Convergeo, eine Designagentur, die vom LDM-Direktor Jeffrey Huang mitbegründet wurde, und die Architekturfirma SPOA aus Seoul.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR