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«Ich investiere in Menschen»

Am vergangenen Sonntag eröffnete im zweiten Stock des Rätia Center der «Lan.Space». In Zukunft sollen sich dort Künstler aller Richtungen und führende Köpfe des WEB3-Bewegung, treffen. Gründerin Lan Tschirky will aber auch die Welt in all ihren Facetten nach Davos holen.

Barbara
Gassler
22.01.22 - 07:55 Uhr
Wirtschaft
«‹Lan.Space› basiert auf meinen Werten der Positivität, Bescheidenheit, Liebe und Freundlichkeit und ist ein sicherer Raum vor Negativität, engstirnigen Egos, Faulheit und Fakes», sagt Lan Tschirky.
«‹Lan.Space› basiert auf meinen Werten der Positivität, Bescheidenheit, Liebe und Freundlichkeit und ist ein sicherer Raum vor Negativität, engstirnigen Egos, Faulheit und Fakes», sagt Lan Tschirky.
bg

Die gebürtige Vietnamesin Lan Tschirky liebt Davos. «Ich bin im Paradies ge­landet», sagt sie über ihre neue Heimat. Die langjährige Zweitheimische verlegte im vergangenen Herbst ihren Wohnsitz hierher und will nun alle an ihrer Begeisterung für das Landwassertal teilhaben lassen. Als CEO ihrer Firma «Lan to Capital» ist sie beruflich als Investorin tätig und Gründerin von «Lan.Space», das als innovative Plattform die Funktion eines Inkubators, eines Mitgliederclubs und einer Online-Plattform miteinander verbinden soll. So könnten verborgene ­Talente gefördert, vernetzt und Veränderung vorangetrieben werden, ist ihr Anspruch. Dennoch brauche diese digitale Präsenz auch eine Verankerung in der realen Welt. Diese soll sich nun eben ­genau im «Lan.Space» im Rätia befinden. Am Treffen vom vergangenen Sonntag nahmen bereits einige bekannte Namen teil. Unter anderen etwa der schwedische Naturfotograf und -schützer Joakim Odelberg oder der Gründer und Präsidenten des Vereins Netzwerkverbund Next Generations Schweiz oder die Veranstaltaltungsplanerin Nathaly Charria. Natürlich richtete auch Landammann Philipp Wilhelm einen Willkommensgruss an die Versammelten.

Beim vietnamesischen Wasserballett bewegen hinter einer Blende versteckte Schauspieler Marionettenim Wasserbecken zwischen den Musizierenden.
Beim vietnamesischen Wasserballett bewegen hinter einer Blende versteckte Schauspieler Marionettenim Wasserbecken zwischen den Musizierenden.
bg

Diskutieren, was sonst zu kurz kommt

Diskutiert werden sollten die wichtigen Dinge, die an anderen Konferenzen oft zu kurz kämen, wie Organisatorin Tschirky es ausdrückt. «Wir wollen eine entspannte, aber dennoch produktive Veranstaltung schaffen, die echte, verborgene Talente fördert und dazu beitragen kann, die Verbindungen zu knüpfen, um den Wandel voranzutreiben, den wir in der Welt ­brauchen.» Die mitgliederbasierte Plattform des «Lan.Space» soll es auch ­ermöglichen, zu investieren und zukünftige Talente durch das plattformeigene Tokenomics-System zu unterstützen.

Die Welt nach Davos holen

Bei der initialen Konferenz wurde exklusive für Davos eine Live-Aufführung der «Thang Long Water Puppets» über­tragen, die als unverzichtbarer Stopp bei einem Besuch in Hanoi gelten. Genau so stellt sich Tschirky die Nutzung des ­Raumes zukünftig vor. Das Konzept mit einem Konferenzsaal, einem Restaurant, einer Bar, einem Spa, einem Schönheitssalon und einer Ausstellungsfläche für Mitglieder aus allen Teilen der Welt soll bis zum Sommer fertiggestellt werden. «Dort sollen sie zeigen können, worauf sie stolz sind – von Kunst, Musik und Mode bis hin zu Technologie. «Ich habe Talente schon immer zu schätzen ­gewusst und habe mein ganzes Leben lang Menschen beherbergt und zusammengeführt. Das ist es, was ich bin. Ich mache das schon so lange, und jetzt ist es an der Zeit, dies in einem grösseren ­Rahmen zu tun und vielen anderen ­Menschen auf der ganzen Welt zu helfen, bessere Kontakte zu knüpfen.»

Kultur und Musik aus Tschirkys Heimatland umrahmte die Eröffnung.
Kultur und Musik aus Tschirkys Heimatland umrahmte die Eröffnung.
bg

Web3 oder Web 3.0

Gemäss Wikipedia ist Web3 «eine Idee für eine neue Iteration des World Wide Web auf der Grundlage von Blockchains, die Konzepte wie Dezentralisierung und Token-basierte Ökonomie umfasst.»Es soll als Alternative zum Web 2.0 ­stehen, in dem gemäss der Meinung einiger Technologen und Journalisten die Daten und Inhalte in einer kleinen Gruppe von Unternehmen zentralisiert sind, den sogenannten «Big Tech». Der Begriff wurde 2014 von ­Ethereum-Mitbegründer Gavin Wood geprägt, und die Idee gewann 2021 das Interesse von Kryptowährungsenthusiasten, grossen Technologieunternehmen und Risikokapitalfirmen.

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