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Studie über Covid-Ansteckungen auf dem Fussballfeld gibt Entwarnung

Eine erste Studie über die Ansteckungsgefahr mit dem Covid-19-Virus auf dem Fussballfeld gibt Entwarnung: Infektionsrelevante Körperkontakte im Spiel seien zu selten und zu kurz, heisst es, «eine Übertragung des Covid-19-Virus auf dem Spielfeld ist kaum möglich».

Agentur
sda
02.11.21 - 13:17 Uhr
Wirtschaft
Gemäss einer Studie unter Beteiligung der Uni Basel ist die Gefahr, sich während des Fussball-Spiels auf dem Feld mit dem Coronavirus anzustecken, verschwindend gering. Die Studie wurde vom Deutschen Fussball-Bund finanziert. (Symbolbild)
Gemäss einer Studie unter Beteiligung der Uni Basel ist die Gefahr, sich während des Fussball-Spiels auf dem Feld mit dem Coronavirus anzustecken, verschwindend gering. Die Studie wurde vom Deutschen Fussball-Bund finanziert. (Symbolbild)
Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Die Studie wurde vom Deutschen Fussball-Bund finanziert und im British Journal of Sports Medicine publiziert. Durchgeführt wurde sie von einer Forschungsgruppe des Instituts für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes um Dr. Florian Egger und Prof. Tim Meyer in Zusammenarbeit mit dem Sportwissenschaftler Dr. Oliver Faude von der Universität Basel.

Mittels Contact Tracing und detaillierten Videoanalysen von insgesamt 21 Spielen evaluierten die Forschenden potenziell relevante Übertragungswege. Die Videoanalysen zeigten, infektionsrelevante Kontakte sind beim Fussballspielen selten und in der Regel von sehr kurzer Dauer.

Untersucht wurden knapp 1300 Verdachtsfälle einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Aus den von August 2020 bis März 2021 gesammelten Daten wurden 104 Situationen eruiert, bei denen mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit ein infektiöser Spieler an einer Trainingseinheit oder einem Spiel teilnahm.

Nur in zwei Fällen konnte die Forschungsgruppe nach eigenen Angaben «eine Übertragung auf dem Feld nicht komplett ausschliessen». In beiden Fällen könnte die Ansteckung aber auch bei privaten Treffen, im Öffentlichen Verkehr oder am Arbeitsplatz erfolgt sein, heisst es in einer Mitteilung der Uni Basel vom Dienstag.

Outdoor-Sport angeblich sicher

Die Wissenschaftler kommen zum Schluss, dass Outdoor-Sportaktivitäten mit minimalem Körperkontakt ein sehr geringes Ansteckungsrisiko darstellen und somit eine sichere Option für Sport und Bewegung während der Pandemie sind.

Sie schlagen deshalb vor, Hygienemassnahmen und Anordnungen der Gesundheitsämter auf Situationen ausserhalb des Spielfelds zu beschränken und von pauschalen Quarantänemassnahmen für die gegnerische Mannschaft abzusehen, wenn keine engen Kontakte ausserhalb des Spielfelds stattgefunden haben.

Dennoch Vorsicht geboten

Das Forscherteam warnt allerdings davor, seine Ergebnisse eins zu eins in den politischen Entscheidungsprozess über Massnahmen einfliessen zu lassen. Denn es gibt gewisse Einschränkungen: Die Daten stammen beispielsweise aus einem Zeitraum, in dem die Delta-Variante noch nicht die vorherrschende Virusvariante war.

Ausserdem fanden regelmässige PCR-Testungen der gesamten Mannschaft bis zwei Wochen nach dem positiven Test eines Spielers nur im Profifussball statt. Im Amateur- und Jugendbereich folgte man bei den PCR-Tests den Empfehlungen der jeweiligen Behörden und führte 14-tägige Symptom-Monitorings durch. Dabei wurden asymptomatische Fälle möglicherweise nicht erfasst.

*Fachpublikationsnummer DOI: 10.1136/bjsports-2021-104441

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