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Haus und Garten bergen Unfallgefahren – besonders für ältere Menschen

Im und ums Haus und in der Wohnung geschehen jährlich viele Unfälle. Überall im Haushalt lauern Gefahren. An erster Stelle der Unfallursachen stehen Stürze. Sie verursachen schlimme Verletzungen und enden oftmals tödlich. Entsprechende Vorsichtsmassnahmen und bauliche Richtlinien helfen, Unfälle im Haushalt zu vermeiden.  

Wohnen
Südostschweiz
04.09.17 - 16:07 Uhr
Wohnen
Häuser und Einrichtungen sollten entsprechend dem Alter seiner Bewohner eingerichtet und bauseitig angepasst werden.
Bild Archiv Somedia

Cornelius Raeber

Gemäss Statistiken der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) müssen in der Schweiz jedes Jahr rund eine Million kleinere oder grössere Nichtberufsunfälle verzeichnet werden. Etwa ein Viertel dieser Unfälle geschehen im Haushalt oder im unmittelbaren Bereich des eigenen Heims, aber auch im Garten oder im Hauseingang. Dabei verletzen sich durchschnittlich pro Jahr rund 260 000 Personen, nicht selten mit Todesfolge (im gesamten Haus- und Freizeitbereich sind es gemäss BFU im Durchschnitt gegen 2000 Todesfälle pro Jahr).
Viele der Unfälle im Haushalt passieren bei Reinigungsarbeiten, beim Kochen, bei der Pflege von Haus und Garten oder bei anderen Heimwerkerarbeiten. Erlittene Verletzungen können Verbrennungen oder Stich- und Schnittwunden sein. Oftmals sind es jedoch Stürze, die zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tode führen.

Ungeeignete Bodenbeläge als Falle
Mögliche Stolpersteine sind ungeeignete, nicht auf ihre Nutzung abgestimmte oder falsch angebrachte Bodenbeläge. Ebenso sind es Teppiche oder Läufer, die auf glatten Böden oder Belägen gefährlich rutschen und so Stürze verursachen. Auch aufstehende Teppichkanten sind Sturzfallen und müssen darum am Boden festgeklebt werden. Weiter verursachen leicht erhöhte Schwellen – beispielsweise auf einen Balkon oder den Sitzplatz – Stürze. Schwellen können relativ einfach mit farblichen Hilfsmitteln besser sichtbar gemacht werden.

Treppen als Gefahrenquellen
Stürze auf gleicher Ebene ereignen sich absolut gesehen häufiger als auf Treppen. Bezogen auf die Nutzungsdauer jedoch geschehen solche häufiger auf Treppen. Oftmals sind dort deponierte Gegenstände oder schlechte Beleuchtung Grund für einen Fehltritt mit Sturzfolgen. Neben einer sicheren und rutschfesten Unterlage und der Markierung der Trittkante müssen Treppen auch mit Geländern und Handläufen versehen sein – sowieso dann, wenn diese eine ungünstige Tritthöhe haben oder steil sind. Allenfalls bieten für ältere Bewohner Treppenlifte Sicherheit.

Rutschige Wannen im Badezimmer
Weitere Gefahrenquellen für Stürze befinden sich im Badezimmer. Badewannen oder Duschen sind Einrichtungen, die häufig ein Ort für Unfälle sind. Hohe Einstiegsschwellen von Dusch- und Badewannen erhöhen das Sturzrisiko ebenso wie deren rutschige Oberflächen.

Nicht zu vergessen die Hauseingänge
Aber auch der Bereich des Hauseingangs soll gut beleuchtet sein, damit Stufen oder andere Stolperfallen gut zu erkennen sind. Dank Rampen und ebenen Zugängen ist ein Hauseingang auch für Gehbehinderte gut zu meistern. Das Einhalten und Beachten von entsprechenden Baunormen und Richtlinien vermindert das Sturzrisiko.

Demografischer Wandel
Um Unfälle im und um das Haus zu vermeiden, gibt neben anderen Institutionen wie beispielsweise der Hauseigentümerverband auch die BFU verschiedene Empfehlungen zur Sicherheit im Haushalt ab.
Gemäss Angaben des Bundesamts für Statistik wird bis 2035 ein Viertel der Schweizer Bevölkerung über 65 Jahre alt sein – mit Folgen für die Bauwirtschaft und den Wohnungsmarkt.

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