Dauerregen schmälerte Jagderfolg

Kühle Witterung und Schnee sind für die Jägerinnen und Jäger eigentlich günstig: Das Wild begibt sich in tiefere Lagen und ist mehr in Bewegung. Anders bei Hitze: Da ruhen die Tiere die meiste Zeit im Schatten. Am ersten Tag der Jagd – am vergangenen Samstag – hats aber in vielen Regionen in Graubünden den ganzen Tag intensiv geregnet. «Das war nicht nur unangenehm für die Jäger, es wurde auch dementsprechend weniger Wild erlegt», sagt Wildhüter Eugen Ballat vom Jagdbezirk Albula-Surses. «Die Jäger haben die Tiere wegen des Nebels schlicht nicht gesehen.» Zudem wirkte sich der Wind negativ aus: Weil er aus unterschiedlichen Richtungen blies, nahm das Wild schneller Witterung auf.

«Deshalb war die Jagdstrecke beim Hirsch durchzogen und Gämsen konnten nur in Waldregionen geschossen werden», erklärt der Wildhüter. Oberhalb der Waldgrenze sei es für die Gamsjagd zu nass und zu neblig gewesen. Viele Gamsjägerinnen und -jäger seien darum gar nicht erst in höhere Lagen aufgestiegen. Nur bei der Jagd auf Rehe habe sich die nasskalte Witterung weniger ausgewirkt.

Besser verlaufen sei jedoch der zweite Tag der Hochjagd, der Sonntag, meint Ballat. In der Regel ist es umgekehrt: «Meist schiessen die Jägerinnen und Jäger am ersten Tag der Jagd mehr als am zweiten», weiss er.

Die gestrige Wetterberuhigung kam insbesondere den Gamsjägern gelegen: Sie konnten bei freundlichem Wetter und tiefen Temperaturen bis über die Waldgrenze hochsteigen und in höheren Lagen den Gämsen nachstellen.