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Wolfsabschüsse

Wolfabschüsse – hat uns Bundesrat Albert Rösti angelogen?

Umweltminister Albert Rösti versicherte im Herbst 2023, dass nur sogenannte «Problemwölfe» abgeschossen werden sollten. Die am 26. April veröffentlichten wissenschaftlichen Untersuchungsergebnisse zeigen nun aber ein ganz anderes Bild: Es wurde kein einziger sogenannter «Problemwolf» abgeschossen, denn kein einziger der abgeschossenen Wölfe hat je ein Nutztier gerissen, wie diese DNA- Analysen nun zeigen. Weshalb also log uns Bundesrat Albert Rösti an, als er im Herbst vorsprach, nur «Problemwölfe» abschiessen zu lassen?
Im gleichen Masse irritierend ist auch das Verhalten der Walliser JägerInnen und Jäger. Sie schossen nun erwiesenermassen ausschliesslich «unproblematische Wölfe» ab und liessen sogenannt «problematische Wölfe» leben? Da könnte der Verdacht aufkommen, dass dies mit Absicht erfolgte. Denn wenn sogenannt «problematische Wölfe» am Leben gelassen werden, töten diese «Problemwölfe» weiter ungesicherte Nutztiere. Die Folge: Besagte Jägerinnen und Jäger können in der Öffentlichkeit weiterhin über Schafrisse klagen, Abschüsse fordern und so ihrem Ziel, den Wolf in der Schweiz gänzlich auszurotten, näherkommen.

Pit Weiss, Boppelsen

Pit Weiss
28.04.24 - 22:14 Uhr
Leserbrief
Ort:
Boppelsen
Zum Artikel:
in vielen Schweizer Medieen
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Dies sind interessante Überlegungen. Bedenklich ist auch die Wortwahl: Problemwolf! Eine solche Etikettierung passt auch zu vielen menschlichen Entscheidungsträgern! Wer hingegen Menschen im grossen Stil abschiesst, weil ihm ihre politische, religiöse oder nationale Ausrichtung nicht passt, den nennt man Terrorist. Wer "nur" Wölfe abschiesst, nennt sich "Jäger".