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Wir sind auf der Suche nach ganz speziellen Uhren

Der ehemalige Uhrmacher Markus Joos sucht Sonnenuhren im Kanton Graubünden und wir suchen mit.

02.06.17 - 08:00 Uhr
Leben & Freizeit
Buendner Gemeinde
Sonnenuhren sind oft an Gebäuden «montiert» - wie hier in Scuol.
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In der neusten Ausgabe der «Terra Grischuna» widmet sich der pensionierte Uhrmacher und einstige Redaktor des Magazins, Markus Joos, dem Thema Sonnenuhren. In China gibt es demnach bereits 2697 vor Christus Belege für diese spezielle Sorte von Uhren. Lange galten Sonnenuhren zudem als «massgebende Zeitmesser», wie Joos in seinem Artikel schreibt.

Der ehemalige Uhrmacher weiss jedoch auch, dass in Graubünden viele Sonnenuhren im 17. und 18. Jahrhundert entstanden sind. Die genauste der Welt steht seit 2011 gar auf Muottas Muragl im Oberengadin.

Markus Joos zum fehlenden Inventar von Sonnenuhren.
Sonnenuhr Muottas Muragl
So sieht die «Sine sole sileo» auf Muottas Muragl aus.
PRESSEBILD
Markus Joos über die Funktion und Faszination von Sonnenuhren.

Graubünden hat aber noch viel mehr zu bieten. So ist die wohl älteste Sonnenuhr Graubündens jene am alten Haus Capell in Sils-Baselgia. Gemäss den Recherchen von Joos stammt sie aus dem Jahr 1564. Am Haus Pult in Zuoz finde man an der Süd- und Westwand zwei sich ergänzende Sonnenuhren. Joos kennt auch Sonnenuhren in Ardez, am Kirchturm des Klosters Müstair und in Grono im Misox.

Eure Hilfe ist gefragt

Allerdings gebe es gemäss der Denkmalpflege Graubünden kein Inventar über die Sonnenuhren im Kanton. Deshalb hat es sich Joos zur Aufgabe gemacht die Sonnenuhren mittels eines Aufrufs in der «Terra Grischuna» zu finden. Solltet auch Ihr Standorte von Sonnenuhren kennen, dann schickt uns ein Foto und den Standort an online@suedostschweiz.ch mit dem Stichwort «Sonnenuhr».

Wer eine Sonnenuhr findet, dem sei gesagt, dass diese nur an vier Tagen im Jahr die «richtige» Zeit anzeigen. An den übrigen Tagen muss man der sogenannten «Schattenzeit» bis zu 16 Minuten zu- oder abzählen. Mit der mechanischen Zeit stimmen die Sonnenuhren jedoch nicht überein. Unsere heutigen Uhren richten sich nämlich nach der 1893 eingeführten mitteleuropäischen Zeit. Sonnenuhren zeigen gemäss Joos jedoch die Lokalzeit an. So gehe eine Sonnenuhr in Müstair beispielsweise gegenüber einer in Genf um 18 Minuten vor.

Anders sei dies aber bei jener Sonnenuhr auf Muottas Muragl. Die Konstruktionsweise habe die «Fehler» ausgeglichen. Die Zeit könne dort gar auf zehn Sekunden genau abgelesen werden. Aber auch diese Sonnenuhr hat ihre Tücken. So funktioniere sie nur im Sommer. Im Winter würde die Sonne zu wenig hoch stehen.

Markus Joos über die Sonnenuhr in Grono.
Markus Joos über andere Uhren.
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In Graubünden sind an die 400 Sonnenuhren im Standorte-Verzeichnis des Fachkreises Sonnenuhren der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie e.V. verzeichnet. Darunter sind viele Fotos aus vergangenen Zeiten, die dokumentieren, wie die Sonnenuhren einmal ausgesehen haben. Dies stellt einen wertvollen Fundus auch für Restaurierungen dar. Siehe gnomonica.ch

Guten Tag Herr Roth
Ich bin zufällig auf Ihren Beitrag gestossen. Möglicherweise sind Sie der Meisteruhrmacher Daniel Roth, ab den 1980er Jahren die sog. Daniel Roth Uhren gefertigt hat. In diesem Fall bitte ich Sie, sich bei mir zu melden. Ich hätte eine Frage an Sie. Andernfalls ignorieren Sie bitte dies Mail.
Vielen Dank und beste Grüsse
W.Roth, 079 532 76 88

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