×

Potenzielle Gefahr für Wildtiere

Ein Hund frisst ein gefundenes Wurststücken - und stirbt kurze Zeit später. Gleiches könnte auch einem Fuchs, Marder oder anderen Wildtieren passieren. Georg Brosi erklärt, wie die Lage in Graubünden aussieht.

Victoria
Sutter
24.08.17 - 05:00 Uhr
Leben & Freizeit

Meldungen über Hundeköder voll mit Gift oder Rasierklingen häufen sich. Diese sind meist in Siedlungen und an Waldränden verteilt - dort, wo sich Hunde aufhalten. Allerdings leben dort auch andere Tiere, wie Füchse und Marder. Auch diese essen Fleisch, sind also potenzielle Opfer eines Hundeköders.

Ob das tatsächlich schon mal der Fall war, kann Georg Brosi vom Amt für Jagd und Fischerei nicht sagen: «Solche Fälle sind mir nicht bekannt, in den vergangenen 20 Jahren ist sowas nicht diagnostiziert worden». Aber: Im Unterschied zum Hund hat ein Wildtier keinen Besitzer, der merkt, dass mit dem Tier etwas nicht stimmt und handelt. Ein verletztes Wildtier verkriecht sich an einen für ihn geeigneten Ort und stirbt dort, sofern es sich nicht erholen kann.

Solche Tiere werden nicht oft gefunden. Und wenn der Zufall es will und der Wildhüter ein totes Tier findet, geht er nicht automatisch von einer Vergiftung aus. Solange keine Anzeichen einer Vergiftung erkennbar sind, werden gefundWene tote Wildtiere selten untersucht, erklärt Brosi.

Anders sähe es aus, wenn beispielsweise innerhalb eines kürzeren Zeitraumes mehrere tote Tiere gefunden würden. In so einem Fall würde man ein totes Tier zur Untersuchung geben.

Wird ein Tier untersucht, würde man eine genaue Diagnose machen und versuchen zu eruieren, wo die Quelle der Vergiftung herkommt und allenfalls die Polizei informieren.

Auch der Wolf hat Feinde

Die meisten Wildtiere können also auch Opfer eines Hundeköders werden, allerdings werden tote Wildtiere selten untersucht. Anders sieht es bei diesem Wildtier aus: Im Frühling dieses Jahres wurden in der Westschweiz Vergiftungsfälle von Wölfen bekannt. In Graubünden habe man bis jetzt noch keine solchen Fälle festgestellt, versichert Georg Brosi. Dennoch werfe man ein aufmerksames Auge auf tote Wölfe, Bären und Lüchse.

Sämtliche Kadaver von diesen Grossraubtieren werden in der Universität Bern untersucht. Ein Vergiftungsfall würde daher sofort bekannt werden.

Würde man feststellen, dass ein Wolf, ein Bär oder ein Luchs an einer gezielten Vergiftung gestorben ist, werde die Polizei ebenfalls eingeschaltet.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR