Mykotoxine in Trockenfrüchten und Gewürzen
Kürzlich informierte das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) über verschiedene Erkenntnisse aus seinen Untersuchungen. Unter anderem wurde über Myko- toxine – giftige, von Pilzen gebildete Stoffwechselprodukte – informiert.
Kürzlich informierte das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) über verschiedene Erkenntnisse aus seinen Untersuchungen. Unter anderem wurde über Myko- toxine – giftige, von Pilzen gebildete Stoffwechselprodukte – informiert.
Gewürze und Gewürzmischungen sind bekannte Risikoprodukte hinsichtlich einer Belastung mit Mykotoxinen (Schimmelpilzgiften). In einer koordinierten Ostschweizer Untersuchungskampagne wurden im Sommer 2021 insgesamt 45 Proben von Curry, Chili, Paprika, Ingwer und Curcuma in den Kantonen SG, TG, ZH, GR, GL, SH, AI, AR sowie dem Fürstentum Liechtenstein amtlich erhoben und im Kantonalen Labor Zürich genauer untersucht.
Am häufigsten waren die beprobten Gewürze mit dem Mykotoxin Ochratoxin A belastet (70 Prozent), Aflatoxine konnten in etwa jeder dritten Probe nachgewiesen werden. In Curry wurden Mykotoxine etwas weniger häufig angetroffen (Ochratoxin A: 54 Prozent, Aflatoxine: 23 Prozent), was wohl dem Umstand geschuldet ist, dass es sich bei Curry um Mischungen verschiedener Gewürze handelt und somit mit Verdünnungseffekten zu rechnen ist. Obwohl Mykotoxine in vielen Produkten nachgewiesen werden konnten, musste dennoch keines beanstandet werden, da die in der Kontaminanten-Verordnung gesetzlich verankerten Höchstwerte allesamt eingehalten wurden.
Die sieben durch das ALT erhobenen Proben wurden zusätzlich im eigenen Labor hinsichtlich einer Verfälschung mit Rotfarbstoffen untersucht. Erfreulicherweise konnten Rotfarbstoffe in keiner Probe nachgewiesen werden. Dennoch: Die häufigen Mykotoxin-Nachweise, insbesondere jene von Ochratoxin A, verdeutlichen die Notwendigkeit regelmässiger Kontrollen durch die Hersteller als auch durch die Vollzugsbehörden (Kontrolle der Selbstkontrolle), damit keine für den menschlichen Verzehr unsicheren Lebensmittel in den Verkehr gelangen.
Mykotoxine in Trockenfrüchten
Getrocknete Feigen, Aprikosen, exotische Früchte als auch Rosinen sind bekannte Risikoprodukte hinsichtlich einer Belastung mit Mykotoxinen (Schimmelpilzgiften). In einer koordinierten Ostschweizer Untersuchungskampagne wurden im Frühjahr 2021 insgesamt 45 Proben verschiedener Trockenfrüchte in den Kantonen ZH, TG, SG, GR, GL, SH, AI, AR sowie dem Fürstentum Liechtenstein amtlich erhoben und im Kantonalen Labor Zürich untersucht.
Trockenfrüchte können Verschimmelungen unterschiedlichen Grades aufweisen, welche mit den menschlichen Sinnen oft nur schlecht oder gar nicht wahrnehmbar sind. Die an die Lebensmittel abgegebenen Mykotoxine sind dagegen schon in geringsten Spuren mittels moderner Analysengeräten detektierbar. Aufgrund ihrer hohen Giftigkeit hat der Gesetzgeber Höchstwerte für Mykotoxine fest- gelegt, bei deren Überschreitung das entsprechende Lebensmittel als nicht mehr verkehrsfähig gilt. 45 Proben aus dem Ostschweizer Detailhandel wurden im Kantonalen Labor Zürich auf den Gehalt an Aflatoxinen, Fumonisinen und Ochratoxin A untersucht. Bei zwei Feigenproben wurde eine eindeutige Überschreitung des Höchstgehaltes von Ochratoxin A festgestellt, was zu Warenrückrufen führte. Die übrigen Proben waren bezüglich Mykotoxinen nicht zu beanstanden. Allerdings konnte auf 88 Prozent der Feigen und 39 Prozent der Rosinen mindestens eines der drei untersuchten Mykotoxine nachgewiesen werden, während die exotischen Trockenfrüchte frei davon waren. Am häufigsten wurde Ochratoxin A detektiert, Aflatoxine und Fumonisine wurden nur auf Feigen nachgewiesen.
Diese Zahlen bestätigen Erkenntnisse aus früheren Kampagnen. Sie verdeut- lichen, dass insbesondere Feigen und Rosinen häufig mit Mykotoxinen belastet sind, während andere Trockenfrüchte in der Regel unkritisch sind. (alt)
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