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Untersuchung gegen Jacques Marti

Der Bündner Staatsanwalt Maurus Eckert wurde per sofort zum ausserordentlichen Staatswanwalt ernannt. Nun ist klar, gegen wen er ermitteln muss. Es handelt sich um den SP-Landrat, GPK-Präsidenten und amtlichen Verteidiger, Jacques Marti.

30.08.17 - 15:26 Uhr
Ereignisse
Jacques Marti
Jacques Marti im Visier einer Amtsmissbrauchsprüfung.
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Am Mittwochmorgen berichtete die Zeitung «Südostschweiz», dass Maurus Eckert in Glarus einen Amtsmissbrauch prüft. Nötig werde das, nachdem das Obergericht einem Ausstandsgesuch aller Staats- und Jugendanwälte des Kantons Glarus stattgegeben hatte. Die Glarner Staatsanwaltschaft wollte sich zu den Gründen für das kollektive Ausstandsgesuch nicht äussern, wie es im Bericht hiess.

Auch Eckert wollte zunächst nicht wirklich etwas zum Fall sagen. Er erklärte lediglich: «Es geht in dieser Untersuchung um Amtsmissbrauch und Berufsgeheimnisverletzung.»

Wie die Zeitung «Südostschweiz» am Mittwochnachmittag herausgefunden hat, wird gegen den SP-Landrat, GPK-Präsidenten und amtlichen Verteidiger, Jacques Marti, ermittelt. «Es läuft eine Strafuntersuchung gegen mich in meiner Funktion als amtlicher Verteidiger. Meine anderen Funktionen sind davon überhaupt nicht betroffen», betonte Marti auf Anfrage und fügte hinzu: «Ich bin seit 5 Jahren amtlicher Verteidiger, darum sind auch die Staatsanwälte in den Ausstand getreten.»

Viele Fragen noch offen

Eckert, bestätigt nun ebenfalls: «Ja, es geht um eine Strafuntersuchung gegen Jacques Marti. Aber nur in seiner Funktion als amtlicher Verteidiger.»

Zum Gegenstand der Untersuchung wollen sich weder der ausserordentliche Staatsanwalt Maurus Eckert noch Jacques Marti zum jetzigen Zeitpunkt äussern. Und Hansjörg Dürst, der Ratsschreiber des Kantons Glarus, will sich nicht zur Relevanz äussern: «Es ist jetzt Sache des ausserordentlichen Staatsanwaltes, die Relevanz zu bestimmen und darüber zu kommunizieren.»

Wie lange die Untersuchung dauern wird, kann der Bündner Maurus Eckert noch nicht sagen. Er werde die Untersuchungen jetzt aufnehmen und in den nächsten Monaten weiterführen.

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Was soll man da schon kommentieren, wenn man nicht weiss, was vorgefallen ist. Aus verschiedenen Erfahrungen traue ich den Staatsanwälten weniger als Jacques Marti, ordentlich zu verfahren. Jacques Marti muss "Partei ergreifen", wenn er einen Mandanten zu vertreten hat - dass aber eine leitende Staatsanwältin Partei ergreifen und eine Untersuchung wegen Amtsmissbrauch und Korrruptionsverdacht (Offizialdelikt) verhindern, ist dann schon ein starkes Stück ... (betrifft weder den vorliegenden Fall noch die genannte Person, der ich vertraue ...).

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