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Vater von Landi-Brandstifter erhebt schwere Vorwürfe

Rund zweieinhalb Monate nach dem Inferno in Thusis spricht der Vater des Brandstifters. Er stellt dabei die Behörden und den Lehrbetrieb an den Pranger.

23.02.18 - 12:09 Uhr
Ereignisse

Mitte Dezember 2017 hat ein Lehrling der Landi in Thusis ein Feuer gelegt. Daraufhin ist das Gebäude bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Es enstand ein Sachschaden von 3,7 Millionen Franken.

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Nun hat sich der Vater des geständigen Jungen gegenüber «blick.ch» zum Fall geäussert und betont: «Mein Sohn ist nicht durchgeknallt!». Er gehe aber davon aus, dass es für die Tat krankheitsbedingte Gründe gäbe.

Nur wenige Tage nach dem Feuer gestand der 17-Jährige die Tat. Er habe aus einem Gestell einen Behälter mit einer brennbaren Flüssigkeit genommen und einen Teil davon auf dem Boden ausgeleert und angezündet. In der Folge wurde er in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht. Und genau diese Unterbringung kritisiert der Vater nun im Interview mit «blick.ch».

Zusammen mit Erwachsenen

Die Beamten hätten einen enormen Druck auf seinen Sohn ausgeübt und ihm in Aussicht gestellt, dass er nach einem Geständnis wieder nach Hause gehen könne. Man habe allerdings nicht Wort gehalten. «Max befindet sich an einem wirklich schlimmen Ort. Er ist weggeschlossen wie ein Schwerverbrecher und zusammen mit Erwachsenen untergebracht», so der Vater gegenüber dem Portal.

Nebst den Behörden bekommt auch der Lehrbetrieb sein Fett weg. «Ich habe meinen Buben in die Obhut eines Lehrbetriebs gegeben. Was macht mein Kind unbeaufsichtigt am helllichten Tag mitten im Laden?», heisst es im Interview weiter. Mitte Februar hatte Landi-Geschäftsführer Joachim Kirchler gegenüber der «Südostschweiz» indes noch erklärt, dass rechtliche Schritte gegen den Lehrling immer noch nicht ausgeschlossen sind. Die Staatsanwaltschaft hat zudem ein Jugendstrafverfahren wegen Brandstiftung eröffnet.

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Hallo...eine berufliche Lehre heisst nicht, unter die Obhut des Lehrbetriebs stellen. Der Lehrbetrieb ist für die berufliche Ausbildung zuständig und ein 17 Jähriger weiss sehr wohl, was brennbare Materialien sind. Eltern, die mal wieder die Erziehung verfehlt haben.

Ich hoffe die einvernehmenden Beamten haben dem jungen Mann auf seine Rechte hingewiesen, ein Geständnis in so einem Fall ohne Anwesenheit eines Pflichtverteidigers, Anwalt könnte vor Gericht zum Desaster = Freispruch enden.

Nach Schweizerischer Strafprozessordnung ist dies zwingend, wen z.B eine Strafe von über einem Jahr droht.

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