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War es ein Wolf?

Vor einer Woche wurden in der Val Plattas auf Gebiet von Medel/Lucmagn 18 Schafe getötet.

Jano Felice
Pajarola
25.07.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Ein Wolf in der oberen Surselva.
Ein Wolf in der oberen Surselva.
AMT FÜR JAGD UND FISCHEREI GRAUBÜNDEN

Noch liegt der gesicherte Nachweis nicht vor, beim Kanton wartet man auf die Ergebnisse der DNA-Analyse. Doch wie der Vorsteher des Amts für Jagd und Fischerei Adrian Arquint am Montag gegenüber der rätoromanischen Nachrichtenagentur ANR bestätigte, deuten die vorhandenen Indizien darauf hin, dass in der Val Medel vor rund einer Woche 18 Schafe dem Grossraubtier zum Opfer gefallen sind. Die Tiere gehörten laut ANR zu einer mehrere 100 Schafe starken Herde aus dem Unterland, die derzeit im Gebiet der Val Plattas und der Val Lavaz gesömmert wird. 

Tagsüber würden die Schafe von einer Hirtin mit Hütehund bewacht, so Arquint gegenüber der ANR. Herdenschutzhunde seien jedoch nicht vorhanden, und die Tiere nachts in einen geschützten Bereich zu bringen, sei aus topografischen Gründen kaum möglich. Auch könne man nicht sofort mit dem Einsatz eines Schutzhundes reagieren, einerseits wegen der mangelnden Verfügbarkeit solcher Tiere, anderseits müssten sie sich zuerst auch noch an die Herde gewöhnen. Seit dem Vorfall mit den 18 Schafrissen werde das Gebiet aber überwacht.

In der Surselva sind in den letzten Jahren wiederholt Wölfe aufgetaucht. Tierrisse gab es unter anderem 2013 in Rabius, 2016 in Disentis sowie 2017 in Rueras und Trun, wo der Wolf sogar in einen Stall eindrang.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos

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