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Wolf hinterliess bei Obersaxen «keine schönen Bilder»

Auf einer Alp bei Obersaxen hat wahrscheinlich ein Wolf mehrere Schafe getötet. Es sei kein schöner Anblick gewesen, sagen Schafbesitzer, Hirte und der Bündner Jagdinspektor.

Philipp
Wyss
29.08.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Bei Obersaxen hat ein Wolf mehrere Schafe gerissen.
Bei Obersaxen hat ein Wolf mehrere Schafe gerissen.
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Passiert ist es in der Nacht auf Sonntag. Auf der behirteten Alp Gren bei Obersaxen wurden zehn Schafe gerissen, meldete Martin Schwarz. Er ist einer von mehreren Bauern, der seine Schafe auf der Alp sömmern lässt. Schwarz hat 150 der insgesamt 500 Tiere auf der Alp. Wie viele Tiere er womöglich verloren hat, kann er noch nicht sagen. Er fordert aber, dass etwas gegen den Wolf getan wird.

Der Wildhüter habe sich die Sache vor Ort angesehen. Ein Tier musste er noch erlösen, sagte Hirt Daniel Camiu. Auch er ist der Meinung, dass der Wolf inzwischen mehr Schaden anrichtet, als dass er geschützt werden sollte. Selbst habe er den Wolf nicht gesehen. Es sei aber bereits das zweite Mal, dass eine von ihm betreute Herde von einem Wolfsangriff betroffen sei.

Wolfspräsenz im ganzen Kanton

Der Bündner Jagdinspektor Adrian Arquint bestätigt den Vorfall auf Anfrage. Umgehend seien der Herdenschutzbeauftragte sowie die umliegenden Bauern informiert worden.

Auch Arquint spricht von Bildern, die nicht schön anzuschauen seien. Und er versteht die Emotionen von Tierhalter und Hirt. «Alle Tiere wiesen einen Kehlbiss auf, das deutet auf einen Tötungsbiss durch einen Wolf hin», so Arquint. Das definitive Ergebnis liefert aber erst die DNA-Analyse. Diese erwartet Arquint in zwei bis drei Wochen.

Wie der Jagdinspektor weiter sagt, zeige sich, dass im August am meisten Wolfrisse verzeichnet würden. In Graubünden müsse man sich bewusst sein, dass der Wolf im ganzen Kanton präsent sei.

Die letzte publik gewordene Meldung von Tierrissen durch einen Wolf stammt von voriger Woche. Damals wurde bekannt, dass auf der Alp Stutz bei Splügen innerhalb von einem Monat 30 Schafe von einem oder mehreren Wölfen gerissen wurden.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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