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Zug fährt zwei Wölfe an, einer wird getötet

Zwischen Surava und Alvaneu sind zwei Wölfe von einem Zug erfasst worden, als ihr Rudel die Gleise überquerte. Ein Jungwolf wurde auf der Stelle getötet. Ein zweites verletztes Tier dürfte laut den Wildhütern noch am Leben sein, es wurde nicht gefunden.

Südostschweiz
18.12.20 - 13:23 Uhr
Ereignisse
Ein Jungwolf starb bei Überqueren der Geleise. Hier ein Symbolbild aus dem Archiv.
Ein Jungwolf starb bei Überqueren der Geleise. Hier ein Symbolbild aus dem Archiv.
ARCHIV/AMT FÜR JAGD UND FISCHEREI GRAUBÜNDEN

Der Zwischenfall ereignete sich am Mittwochabend, wie der Kanton Graubünden am Freitag mitteilte. Die beiden vom Zug angefahrenen Wölfe gehörten zu einer Gruppe von sieben Tieren, die im Begriff war, die Gleise zu überqueren. Gemäss Wildhut soll es sich um das Muchetta-Rudel handeln.

Das Streifgebiet dieses Rudels erstrecke sich von Tiefencastel bis nach Savognin und über Bergün bis nach Davos Wiesen. Mit dem Zwischenfall in Surava/Alvaneu seien in diesem Winter bereits drei Wölfe dem Verkehr zum Opfer gefallen, hiess es. Auch im vergangenen Winter kam es zu ähnlichen Vorfällen.

Wegen des Schnees sei derzeit vermehrt damit zu rechnen, dass sich Wölfe auf Futtersuche im Tal und in Siedlungsnähe aufhielten, schrieb der Kanton. Dabei benützten die Raubtiere gern die geräumten Strassen und Bahngleise als einfach begehbare Routen. (sda/so)

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Staatstrauer für den Wolf
In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über Wölfe, die entweder von Artgenossen im eigenen Revier zerfleischt wurden oder vom Zug oder sonstigen Fahrzeugen überfahren wurden. Es erstaunt, dass diese Meldungen in den Medien an prominenter Stelle, sprich auf den Titelseiten der Presse oder sogar in den Nachrichten der nationalen Medien Platz finden.
Möchte man mit den Todesmeldungen der Wölfe den Wolfsbefürworter das Mitleid aussprechen oder sollen diese Meldungen den Wolfsgegner aufzeigen, dass es schon wieder einen Wolf weniger in der Schweiz hat? Was soll diese Staatstrauer? Ist es so eine Sensation, dass ein Wolf sein Leben lassen muss…?
Wieso werden dann keine Todesmeldungen aller Hirsche und Rehe, Füchse, Dachse und anderes Wild, die Ihren Tod auf den Schienen der RhB und SBB oder auf der Strasse gefunden haben, in den Nachrichten gemeldet. Sind diese Wildtiere weniger wert?? Oder befürchtet man, dass die Förster, wenn ein Hirsch so sein Leben verliert, nicht mehr den Wald-Notstand ausrufen können?
Was ist so speziell an den Wölfen, was die anderen Wildtiere nicht haben? Oder ist es so, dass es von den «anderen» Wildtieren so genügend hat, dass eine Todesmeldung keine Sensation für die Medien darstellt.
Mario Duschen, Scuol
Leserbrief
Jetzt könnten doch die Wolfsbeführworter das Zugfahren verbieten…
Teil
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Giacumin Bass, 19.01.2021 - 08:07 Uhr
Das hat mit „Mediengeilheit über den Wolf“ überhaupt nichts zu tun, weder für die Wolfsbefürworter noch für die Wolfsgegner, sondern der Wolf hat einen solchen Status als Raubtier erreicht, dass es für manchem Bergbauer und Schafhalter zu einer Existenzfrage geworden ist. Ein Nebeneinander mit Wolf und Mensch ist schlicht nicht mehr möglich, immer wieder ist zu lesen, was diese Tiere auf grausamste Weise anrichten. Den Nutztieren, Bauern und Hirten macht der Wolf das Leben schwer. Dann ist es nur verständlich, dass die Medien über solche Vorkommnisse berichten.
Auch Feriengäste aus dem Unterland wollen beim Wandern, Biken und Pilze suchen weder Wölfen, Herdenschutzhunden, noch verängstigten nervösen Nutztieren begegnen.
Ja Herr Mario Duschen, warum wohl werden keine Todesmeldungen wie Sie es formulieren über Hirsche, Rehe und anderes Wild in den Nachrichten nicht so oft gemeldet; weil diese Tiere nicht so blutrünstige Hetzjäger wie der Wolf sind und dementsprechend sehr wohl auch mit diesen zusammengelebt werden kann.
In einer Hinsicht muss ich Ihnen Recht geben: Jeden Tag werden wir in den Nachrichten mit Horrormeldungen überschüttet. Hier ein Terroranschlag, da ein Flugzeugabsturz, ein schlimmes Erdbeben u.v.a.m. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass schlechte Nachrichten auf Dauer körperlichen Stress auslösen. Dieser Stress schadet auch der Seele. Besonders sensible Menschen sind gefährdet. Manche Menschen wählen den Weg der Verdrängung.
Als ich einmal einer Bekannten erzählte, dass mich das Leid der Tiere oft traurig macht, sagte sie zu mir: "Du musst halt solche Sachen nicht immer lesen". Ja, aber ändern am Leid tut das ja auch nichts. Wegschauen war für mich noch nie eine Lösung.
Ich habe für mich persönlich einen anderen Weg gefunden, um mit Negativem umzugehen. Die Lösung heisst für mich: Gutes tun, indem ich zBsp. einen Leserbrief oder einen Artikel darüber schreibe; Gutes tun hilft anderen und tut auch uns selber gut.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch die Rubrik „Gruppe Wolf Schweiz“ anprangern, die wieder einmal Eigenwerbung für den Wolf macht.
Die Gruppe Wolf Schweiz (GWS) Zitat: Setzt sich dafür ein, das Zusammenleben zwischen Menschen und einheimischen Grossraubtieren in der Schweiz zu ermöglichen. Gewähren wir der einheimischen Artenvielfalt eine Chance!
Wir setzen uns für ein tierfreundliches und zweckorientiertes Management ein.
Die Gruppe Wolf Schweiz haben im FB gross Werbung für den Wolf gemacht, das Ganze ist so zynisch und verlogen bis zum geht nicht mehr!
Diese Gruppe Wolf Schweiz (GWS) ist Engstirnig, unbelehrbar, Hirnlos was die Schreiberlinge betrifft; es ist erschreckend wenn man die vielen Kommentare und Berichte liest.
Realitätsfremd ungewöhnlich dumm! Da werden einfach Behauptungen aufgestellt ohne jegliche Grundlagen. Schämt Euch!
Ich jedenfalls habe von Eurem Geschreibsel die Schnauze mehr als voll und mein grösster Wunsch wäre, wenn eine so fanatische Gruppe von der Bildfläche verschwinden würde!
Was habe ich schon über den Wolf und über den Bären geschrieben... In der heutigen Zeit Bären, Wölfe in dieser Bevölkerungsdichte auszusetzen, das finde ich völlig daneben. Da kann man nur hoffen, dass alles gut geht und dass man solchen Raubtieren nie begegnet! Die Raubtiere waren aus unseren Gebieten verschwunden, weil es schon dazumal keinen Platz gab. Den grössten Schaden bis heute haben die Bauern zu ertragen, deren Zorn und Ärger jedem normalen Menschen verständlich ist, wenn Raubtiere Schafe, Lämmer und Kälber reißen. Das Mass ist voll. Ich habe verschiedentlich solche "Schlachtfelder" mit angesehen. Wenn solche Bilder einem sogenannten Tierschützer nicht unter die Haut gehen und bei Ihm nicht dementsprechende Gewissenskonflikte aufkommen, dann kann ich mich von einer solchen verlogenen Tierschutzszene nicht oft und laut genug distanzieren!
Ich habe über Wolfrisse zu viele Leserbriefe und Artikel geschrieben. Wenn man diesbezüglich das Leid dieser Tiere anschaut und den normalen Menschenverstand walten lässt erübrigt sich jeglicher Kommentar. Es gibt immer solche ausgesprochen unbelehrbare, uneinsichtige Besserwisser... Eventuell braucht es auch hier einen ganz schlimmen Unfall, bis die Leute wieder zur Vernunft kommen!

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