×

Interregio nach Chur verfährt sich und landet versehentlich in Uznach

Ein Zug nach Chur bog am Sonntag versehentlich auf den Seedamm ab. Etliche landen in Uznach statt in Ziegelbrücke oder Chur. Ein Fahrgast sagt: «Als ich ein Boot sah, wusste ich: Etwas stimmt nicht.» 

Christine
Schibschid
27.11.23 - 14:35 Uhr
Ereignisse
Bahnstrecke auf dem Zürichsee: Im Gegensatz zum Interregio vom Sonntagabend soll dieser Zug der Südostbahn SOB tatsächlich über den Seedamm bei Rapperswil fahren. 
Bahnstrecke auf dem Zürichsee: Im Gegensatz zum Interregio vom Sonntagabend soll dieser Zug der Südostbahn SOB tatsächlich über den Seedamm bei Rapperswil fahren. 
Pressebild SOB

Wer Sonntagabend noch mit dem Zug unterwegs ist, der will oft nur noch eines: Schnell nach Hause. Daraus wurde am 26. November nichts für die Fahrgäste des IR35 von Zürich nach Chur, der um 21.12 Uhr in Zürich startete.  «Es hat damit angefangen, dass der Zug in Pfäffikon geteilt wurde. Wir mussten in den hinteren Zugteil einsteigen, weil der vordere zugemacht wurde», erzählt ein betroffener Fahrgast.

Auf den Seedamm abgebogen

Mit dem hinteren Zugteil seien die Fahrgäste dann durch die Dunkelheit gefahren. «Irgendwann hab ich gedacht, dass die Strecke anders aussieht», erzählt der Betroffene. Er wollte nach Ziegelbrücke. Von dort sollte der Zug weiterfahren über Sargans nach Chur. «Spätestens als ich ein Boot vor dem Fenster sah, wusste ich, dass hier etwas nicht stimmt.» 

Anstatt nach Ziegelbrücke zu fahren, bog der Zug der Südostbahn (SOB) in Päffikon (SZ) auf den Seedamm ab und brachte die Fahrgäste nach Uznach. «Dort wurden wir informiert, dass wir auf der falschen Strecke gelandet sind.»

Zugteile wurden verwechselt

Dass da nicht alles nach Plan gelaufen ist, bestätigt Conradin Knabenhans, Mediensprecher der SOB. Demnach war geplant, dass der Zugteil mit den Passagieren ganz normal nach Chur fährt. Der Zugteil ohne Fahrgäste sollte als Dienstzug ins Service-Zentrum der SOB in Herisau fahren.

Bei der Trennung des Zugs in Pfäffikon wurden der geschlossene und der geöffnete Zugteil jedoch verwechselt, wie Knabenhans mitteilt. Hintergrund sei ein menschlicher Fehler bei der Bestellung der notwendigen Trassen gewesen. «Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung des Schienenverkehrs oder von Reisenden», versichert der Mediensprecher.

Die Reisenden seien in Uznach informiert worden. Sie seien von dort auf die regulär verkehrende S4 nach Sargans gelenkt worden und von dort weiter mit der S 12 nach Chur. «Die betroffenen Reisenden erreichten Chur mit einer Verspätung von rund 40 Minuten», so Knabenhans. Die SOB bitte um Entschuldigung für die entstandenen Unannehmlichkeiten.

Der betroffene Fahrgast berichtet, der Zug sei um 22.15 Uhr in Uznach gewesen. «Wir sind mit einer Stunde Verspätung, aber mit einer hübschen Geschichte nach Hause gekommen. Wann gibt es das schon, dass sich ein Zug verfährt?»

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Vielleicht büsst ja die tolle SBB noch die Leute weil sie ein Ticket nach Chur und nicht nach Uznach hatten. Im Bussen ausstellen ist dieser Saftladen ja super nur nicht im liefern

Mehr Kommentare anzeigen
Mehr zu Ereignisse MEHR
prolitteris