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Showdown in Näfels: Warum ein Tschechischer Violinspieler gegen eine Olympiasiegerin antritt

Die Schweizer Mannschafts-Meisterschaft im Gewehr auf 10 Meter ist einer der wichtigsten Wettkämpfe der Indoor-Saison im Schiesssport. Dass der Anlass im Glarnerland stattfindet, war ein zäher Kampf.

Sebastian
Dürst
08.02.24 - 15:19 Uhr
Glarus
Konzentration aufs Wesentliche: Beim Indoorschiessen sind andere Qualitäten gefragt als Outdoor.
Konzentration aufs Wesentliche: Beim Indoorschiessen sind andere Qualitäten gefragt als Outdoor.
Pressebild

von Willi Baumgartner

Seit der ersten Austragung im Jahre 1982 hat der Schweizer Schiesssportverband (SSV) die Wettkämpfe der Indoor-Schweizer Meisterschaft immer im Zweijahresturnus, nach dem Motto «vom Schnupperjahr zum Gesellenjahr», an interessierte Vereine vergeben. Ein solcher Turnus hat sich insofern bewährt, dass dieser Wettkampf in verschiedenen Landesgegenden zur Austragung kommt. 2019 hatte die Abteilung Gewehr 10/50 zwei Bewerbungen vorliegen, Nidwalden schriftlich für 2021/2022 sowie eine mündliche aus Glarus für dieselben Jahre. Nach einigem Hin und Her kam eine Einigung zustande und dem Glarnerland wurde die Durchführung 2023/2024 zugesprochen. Bedingt durch die Coronapandemie konnten 2021 keine Finaltage ausgetragen werden. Zur Einhaltung des Zweijahres-Turnus wurden die Daten entsprechend angepasst und um ein Jahr verschoben, und so ist nun zum ersten Mal das Glarnerland an der Reihe.

Zahlreiche Koryphäen mit dabei

Die antretenden Mannschaften sind bunt gemischt mit erfahrenen Nationalmannschaftsschützen und ausserordentlich treffsicheren Breitensport-Schützen. Dass dieser Finalwettkampf einen grossen Stellenwert besitzt, zeigt sich an der Teilnahme von Olympiasiegerin Nina Christen, Weltmeister Jan Lochbichler, Silvia Guignard, Christoph Dürr, Gilles Dufaux, den Geschwistern Emely und Vivienne Jäggi sowie weiteren hervorragenden Schützen. Als Titelverteidiger führt das Team aus Olten das Feld an, gefolgt von Vizemeister Gossau und dem Seriensieger Tafers, Nidwalden, Thörishaus und dem Lokalmatador Glarnerland. Letzterer hat 2013 in Langenthal seinen ersten und bisher einzigen Schweizer Meistertitel geschossen.

Ein besonderer Teilnehmer ist sicherlich der Tscheche Frantisek Smetana, welcher seit Jahren mit anderen Landsleuten bei den Glarnern mitschiesst. Dabei beschreitet er in seiner Wettkampfvorbereitung mit Violinspielen einen eher aussergewöhnlichen Weg.

Spannender Modus

In den Elite-Kategorien Nationalliga A, NL B-Ost und NL B-West sowie 1., 2., und 3. Liga wird die Schweizer Mannschaftsmeisterschaft ausgetragen. Alle Kategorien sind unterteilt in 8er-Gruppen à 8 Schützen. Die Kategorie Junioren ist in drei Gruppen, A – B – C, eingeteilt, und die Mannschaften treten mit 6 Schützen an. Geschossen werden 7 Heimrunden, und jeder Schütze hat die Vorgabe von 20 Schuss auf Scheibe A10 zu erfüllen.

Nach den sieben Runden wird der Ranglistenstrich gezogen, und so schiessen aus der NL A Rang 1 bis 6 in zwei Gruppen (A + B) um den begehrten Titel eines Schweizer Meisters. Rang 7 und 8 aus der NL A messen sich in der Auf-/Abstiegsrunde mit den Siegern und Zweitklassierten aus den Gruppen NL B-Ost und NL B-West um den Auf- oder Abstieg.  

Alle Resultate werden zur Information von Zuschauern und den anwesenden Schützen auf Grossleinwand übertragen. Frühanreisenden und Frühaufstehern bietet die leistungsfähige Festwirtschaft bis 10 Uhr ein Morgenessen an. Anmeldungen bis am Vorabend 17 Uhr unter der Kontaktnummer 079 479 07 71 (Gianni Albert).

Samstag, 10. Februar: ab 7.30 Uhr, Luftgewehrwettkämpfe bis 17.30 Uhr; ab 18.10 Uhr, Kniendmeisterschaft bis 20.50 Uhr.

Sonntag, 11. Februar: ab 8.50 Uhr, Junioren Wintermeisterschaft bis 17.25 Uhr.

Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert. Mehr Infos

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