×

Das Misox hat immer mehr Grenzgänger

Am Donnerstag hat das Bundesamt für Statistik die neusten Grenzgängerzahlen für das zweite Quartal 2017 veröffentlicht. Sie zeigen: Es werden immer mehr.

11.08.17 - 05:00 Uhr
Wirtschaft
Misox Mesocco
Das Misox hat prozentual deutlich mehr Grenzgänger als vor wenigen Jahren.
ARCHIV

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Der Kanton Graubünden verzeichnete in den ersten beiden Quartalen seit 2003 beinahe stetig steigende Zahlen an Grenzgängern. Im ersten Quartal 2010 waren es erstmals mehr als 4000 Menschen, die in Graubünden arbeiteten und im Ausland wohnten.

Im ersten Quartal 2017 stieg die Zahl erstmals über 6000. Konkret verzeichnete der Kanton Ende Juni 6029 Grenzgänger. Müssen sich Herr und Frau Bündner nun um ihre Arbeitsstellen sorgen? Stehlen die Grenzgänger den Bündnern die Jobs?

Patrick Casanova, Leiter Statistik und Register beim Bündner Amt für Wirtschaft und Tourismus, beruhigt. Die letzten Arbeitszahlen zeigen deutlich, dass es um die Arbeitssuchenden im Kanton gut steht. Schliesslich verzeichnete der Kanton im Juli lediglich ein Prozent Arbeitslose. Gemäss dem Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit durfte Graubünden seit rund zehn Jahren nicht mehr so tiefe Arbeitslosenzahlen verzeichnen.

Engadin und Misox sind beliebt

Aber nun zurück zu den Grenzgängerzahlen. Für Casanova kommt die erneute Zunahme nicht überraschend. Vor allem seit der Wirtschaftskrise in Italien 2008/2009 seien die Zahlen in Graubünden stark gestiegen.

Vor allem in Südbünden merke man diese Zunahme. Schliesslich würden etwa 90 Prozent der Grenzgänger in Graubünden aus Italien stammen. Das Misox - welches zur Region Moesa gehört - habe in den vergangenen Jahren prozentual am stärksten zugelegt. In absoluten Zahlen sehe die Situation aber nicht mehr ganz so extrem aus Auf 6000 Personen kämen etwa 500 Grenzgänger.

Die meisten Grenzgänger hätten aber nach wie vor das Unterengadin, Val Müstair und die Region Maloja. Dort habe man bereits vor 15 Jahren zwischen 1500 und 2000 Grenzgänger auf der Lohnliste gehabt.

Quelle: Kanton Graubünden
Quelle: Kanton Graubünden

Branchen überraschen nicht

Wo aber werden die meisten Grenzgänger eingesetzt? Auch hier gibt es keine Überraschungen. Am meisten ausländische Arbeiter würden in der Gastronomie und Baubranche eingesetzt. Zudem habe auch das Gesundheitswesen einen wesentlichen Anteil an Grenzgängern.

Ob die Zahlen weiter steigen, hänge sehr stark von der Schweizer und der italienischen Konjunktur ab.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR