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Im Kanton Glarus gibt es wohl ein zweites Wolfsrudel

Im Kanton Glarus hat ein Wolfsweibchen anscheinend Junge bekommen. Das hiesse, dass es ein neues Rudel gibt. Darauf deuten Fotoaufnahmen und das Verhalten der Wölfe hin, das beobachtet wurde.

Südostschweiz
06.07.23 - 08:12 Uhr
Klima & Natur
Bild aus der Fotofalle: Das trächtige Wolfsweibchen F110 (vorne, mit Halsband) ist zusammen mit einem zweiten Wolf, vermutlich dem Vater, unterwegs.
Bild aus der Fotofalle: Das trächtige Wolfsweibchen F110 (vorne, mit Halsband) ist zusammen mit einem zweiten Wolf, vermutlich dem Vater, unterwegs.
Bild Kanton Glarus

Im Grossraum Ennenda hat eine Wolfsreproduktion und somit eine neue Rudelbildung stattgefunden. Darauf deuten Fotoaufnahmen und das beobachtete Verhalten von Wölfen stark hin. Es wäre das zweite im Kanton Glarus bekannte Rudel, nebst dem bekannten Kärpfrudel. Das geht aus einer Medienmitteilung des Kantons Glarus vom Donnerstag hervor.

Bereits in Verlauf des Winters konnte das Wolfsweibchen F110, das aufgrund ihres Halsbandsenders auf Fotofallen identifizierbar ist, im Grossraum Ennenda mit einem Wolfsrüden beobachtet werden. Im Verlauf des Frühsommers wurde es trächtig und in Begleitung eines weiteren Wolfs fotografiert. Der Rüde wurde in den vergangenen Wochen immer wieder mit Beuteteilen – etwa Wildtierbeinen – im Maul erfasst. Das Herantragen von Teilen der Beute, teilweise über mehrere Kilometer, ist ein typisches Verhalten von Wölfen, wenn sie ihre stationären Jungen mit Nahrung versorgen.

Nachweis der Welpen gibt es noch nicht

Die Abteilung Jagd und Fischerei geht daher von einer Reproduktion aus, auch wenn der letzte Nachweis der Welpen mit Foto- oder Videoaufnahmen noch nicht erfolgt ist. Es ist davon auszugehen, dass die bisher sieben getöteten Schafe auf der Mürtschenalp von den Eltern des neuen Rudels gerissen wurden. Dies hat Konsequenzen betreffend Abschuss, also der Regulierung des Rudels. Für die Regulierung ist die Zustimmung des Bundes notwendig und erfolgt über die Jungtiere, wobei diese in Siedlungsnähe oder der Nähe von Nutztieren erfolgen müssen.

Ein Reproduktionsnachweis vom bekannten Kärpfrudel, aus welchem F110 stammt, ist noch nicht erfolgt. Die Abteilung Jagd und Fischerei geht aber von einem weiteren Wurf im laufenden Jahr 2023 aus.

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