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Die Frauenkirchner bleiben dem Brauch treu

Althergebrachte Bräuche haben meistens einen handfesten Hintergrund. Oft ist dieser allerdings im Dunkel der Geschichte verschwunden und vergessen. Nicht so bei den «Schuoler Niidlä»: Die Davoser Bauernkinder besuchten einst nur im Winterhalbjahr die Schule.

Barbara
Gassler
19.02.24 - 07:00 Uhr
Kultur

Den Sommer über war ihre Hilfe beim Hirten und Heuen unabdingbar. Doch einmal durfte auch im Winter gefestet werden. Allerdings nicht während der wertvollen Schulzeit. Zum gemeinsamen Schlitteln wurde jeweils ein Sonntag ausgewählt. Anschliessend wurden die hungrig gewordenen Kinder mit besonderen Speisen verwöhnt. Damals waren das geschlagener Rahm und mitgebrachte Süssigkeiten. Anschliessend ging es für die Schüler von der untersten bis obersten Klasse zum Tanz.

In angepasster Form wurde der Brauch vor gut zehn Jahren in Frauenkirch wiederbelebt und erfreut sich seither ungebrochener Beliebtheit, wie die Berichte der Kinder belegen: «Uns hat die ‹Schuoler Niidlä› super gefallen, vor allem die Schlittenfahrt auf dem Rinerhorn und die Kinderdisco in der Turnhalle. Der Spag­hetti-Lauf hat uns besonders viel Spass bereitet, weil es sehr lustig und herausfordernd war. Das Hut-Spiel war auch sehr cool», urteilen die 1.- und 2.-Klässler, die im Schulhaus Sertig unterrichtet werden.

Beliebtes Spaghetti-Spiel

Bei den Dritt- und Viertklässlern gab es einige Verletzte. Allerdings nicht wegen der «Schuoler Nidlä»: «Leider konnten nicht alle beim Schlitteln dabei sein, weil ein paar Kinder verletzt waren. Die Schlittelpiste war sehr hügelig mit Schanzen drin. Wir waren nach dem Schlitteln sehr nass. Am tollsten war das Buffet am Abend nach der Krönung des ‹Schuoler Niidlä›-Paars», erzählen Ronja, Kilian, Naira und Annina. Loris, Soraia und Nevi erklären hingegen den zeitlichen Ablauf: «Wir waren am Donnerstagnachmittag Schlitteln gegangen. Nach dem Schlitteln gingen wir zur Schule. Und dann konnten wir in die Turnhalle. Es war schon Zeit für die Spiele. Anschliessend war die Rangverkündigung. Am Schluss fand die Disco statt.»

Bereits aus der Erfahrung schöpfen konnte der Sechstklässler Curdin: «Das Beste an der ‹Schuoler Niidlä› sind die Spiele. Ich finde das Spaghettispiel am besten. Dieses Jahr ist das Schlitteln wie immer sehr cool gewesen.» Auch bei den anderen 12-Jährigen scheinen vor allem die Spiele gut angekommen zu sein. «Was ich an der ‹Schuoler Niidlä› cool gefunden habe, ist das Schlitteln und die Spiele. Ich fand das Spaghettispiel sehr lustig, zum Schauen und selbst machen», findet Edgar. Beim Schlitteln nicht mittun konnte Nelia: «Ich war dieses Jahr leider verletzt und konnte so nicht schlitteln gehen. Aber ich fand es trotzdem einen tollen Anlass. Am coolsten fand ich die Party mit dem grossen Buffet, und die Spiele haben mir auch richtig gut gefallen.» Mehr über das Essen freute sich hingegen Hannah: «Das coolste an der ‹Schuoler Niidlä› fand ich die Auswahl an Essen und das Buffet. Ich habe das Schlitteln auch cool gefunden.»

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