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Wir wollen weiterhin produzieren!

Mit der Annahme der Trinkwasserinitiative dürften auch Kälbermäster ihre Tiere nur noch mit betriebseigenem Futter füttern. Das würde heissen, dass in der Kälbermast kein Milchpulver mehr verwendet werden dürfte. Milchpulver ist ein Futtermittel, dass in der Kälbermast sehr wichtig ist, um die qualitativen Vorgaben zu erreichen. Wenn das nicht mehr eingesetzt werden könnte, wären viele Betriebe gezwungen die Kälbermast aufzugeben. Trotzdem wird Kalbfleisch in der Schweiz konsumiert. Dieses Kalbfleisch müsste dann von anderen Ländern importiert werden. Wollen wir das wirklich? Unser hoher Standard tauschen gegen Importware, die nicht gut kontrolliert werden kann? Wir Kälbermäster wollen euch Konsumentinnen und Konsumenten auch in Zukunft mit unserem nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Schweizer Kalbfleisch versorgen können. Darum 2x Nein zu den extremen Agrarinitiativen am 13. Juni.

Marcel Dettling

Präsident Schweizer Kälbermästerverband

Patrick Hotz
12.05.21 - 07:42 Uhr
Leserbrief
Ort:
Ebertswil
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Die Initianten haben nun mehrmals öffentlich erklärt, dass sie den Punkt «nur betriebseigenes Futter» nicht festhalten werden und es ist auch klar, dass bei einer Annahme und darauf folgenden Umsetzung der Initiative durch das Parlament diese Forderung stark abgeschwächt werden wird. Aber ein Verbot für den Import von Kraftfutter war schon lange fällig. Da werden Bodennährstoffe vom Produktionsland exportiert, wo die Böden dadurch verarmen, während sich bei uns ein Überschuss an Mist und Jauche akkumuliert wird, was zwangsläufig zu einem Problem für Böden und Umwelt für sowohl das Export- als auch das Importland (Schweiz) führen wird. Die Folgen sind klar ersichtlich bei unseren Wiesen, die als Folge einer Überdüngung eine erbärmliche Artenvielfalt aufweisen, was auch die Futterqualität stark beeinträchtig und diese Situation wird sich nur noch verschlimmern.
Die Initiative hätte eigentlich die Bedingung stellen sollen, dass überschüssiger Hofdünger, und das ist das Gros, wieder zum Produzenten des Kraftfutter zurück geführt wird, was in vielen Fällen und v.a. für Amerika, woher der grösste Teil der Proteinträger für die tierische Produktion stammt, nicht machbar ist. Aber dies kan bei einer Umsetzung der Inititive immer noch gefordert werden.

Genau das ist das Ziel der Initianten ....... die Tierbestände drastisch zu reduzieren!
Nur der Anbau von Reis und Avocado ist alles andere als CO2 vorteilhaft und braucht sehr, sehr viel Wasser!!!

Der Wasserverbrauch pro kg liegt im Durchschnitt bei Gemüse und Früchte bei 425 Liter, Getreide, Reis und Hülsenfrüchte 1829 Liter, Milch und Ei 2488 Liter und Fleisch bei 8675 Liter. Ein Rindsteak z.B. verbraucht so viel Wasser wie 120 Kartoffeln. Laut FAO muss die landwirtschaftliche Produktion bis 2050 um 70% gesteigert werden. Wir haben dazu weder das nötige Land noch die Technologien. Es dürfte klar sein, dass sich der Fleischkonsum drastisch reduziert muss. Sonst steuern wir unweigerlich auf eine Nahrungsmittelkrise zu, dessen Folgen klar sein dürften.

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