×

Der Wiesner Dorfverein geht seinen Weg

Am vergangenen Freitag hatte der Wiesner Dorfverein zu seiner GV geladen. Dabei war die Liste jener, die sich für den Anlass entschuldigt hatten, fast gleich lang wie die jene der Anwesenden.

Barbara
Gassler
10.04.24 - 07:00 Uhr
Menschen & Schicksale
Der Vorstand des Wiesner Dorfvereins mit Remo Keller (lKasse), Andreas Palmy (Präsident),, Claudia Matthys (Kommunikation) und Michael Rusch (Aktuar).
Der Vorstand des Wiesner Dorfvereins mit Remo Keller (lKasse), Andreas Palmy (Präsident),, Claudia Matthys (Kommunikation) und Michael Rusch (Aktuar).
bg
Entsprechend speditiv wurden die anstehenden statutarischen Geschäfte erledigt. Im Jahresbericht erinnerte Präsident Andreas Palmy an die wichtigsten Punkte des vergangenen Jahres. Besonders die Integration der Schmittner Schulkinder in die Davoser Kindergärten und -schulen sei vor allem aus finanzieller Sicht für beide Gemeinden eine Win-Win-Situation. «Für Davos Wiesen ist es ein wichtiger Pfeiler, um den Schulstandort zu festigen.» Weniger freute man sich in Wiesen über die Schliessung des Zügenwegs. Dieser sei ein sehr beliebtes Ausflugsziel und Teil der «Landwasser Welt», die von Davos mit 510 000 Franken ebenfalls unterstützt werde. Dabei konnte Palmy an der Versammlung dem bereits im Jahresbericht Gesagten nichts hinzufügen: Erst nach der Schneeschmelze und einer Begehung könnten Aussagen über die Wiedereröffnung gemacht werden.

Die Rechnung des Vereins schliesst mit einem Gewinn ab, und im laufenden Jahr wurde «Diverses» grosszügig budgetiert. «Weil die Rechnung es erträgt.» Lohnende Projekte, die damit unterstützt werden könnten, wurden unter Varia aus der Versammlung gleich mehrere präsentiert. Zuerst berichtete Palmy allerdings vom Austausch mit der Gemeinde. So etwa sind bei den Ställen auf dem Rüggja, einem beliebten Fotosujet oberhalb der Wiesner Alp, die Dächer undicht und müssen repariert werden. Man habe sich das angeschaut, und die Gemeinde kümmere sich darum. Erich Vinzens und Ernst Bernhard würden das Projekt von Wiesner Seite aus begleiten.

Wiesner Alpstrasse

Handlungsbedarf besteht auch bei der Strasse zur Wiesner Alp, wo die Gemeinde über eine neue Wegführung durch den Schlossschluochtwald nachdenkt. Dazu müsste im oberen Teil aus einem Wanderweg eine Strasse gemacht werden. Abklärungen hätten inzwischen ergeben, dass dadurch kein Auerwild beeinträchtigt werde. «Damit steht einer neuen Strasse nichts im Weg», erklärte Palmy, warnte aber gleichzeitig vor allzugrosser Vorfreude: «Zwar besteht ein Vorprojekt aber es wird sicher Herbst werden, bis mehr gesagt werden kann.» Währenddessen seien drei von sieben beim Parc Ela eingegebene Trockensteinmauern von diesem als wertvoll eingestuft worden. «Bis zum Sommer wissen wir, welche erneuert werden sollen», beschied Palmy.

Wohin des Weges?

Aus der Versammlung gab es vor allem viele Bemerkungen zu verschiedenen Wegen, die nicht mehr als offizielle Wanderwege gelten und daher von der Gemeinde nicht mehr unterhalten werden. Viele Wandernde kennen und nutzen sie jedoch noch, und so wurde verschiedentlich der Wunsch geäussert, sie von den vielen umgestürzten Bäumen freizuräumen. «Es sieht verheerend aus, und teilweise sind die Wege nicht mehr begehbar.» Dem Verein seien dabei die Hände gebunden, erklärte Palmy. Einerseits wolle man der Gemeinde nicht in die Quere kommen, andererseits könne er es auch aus versicherungstechnischen Gründen nicht einfach selber machen. In typischer Wiesner Art wurde daraufhin einfach erklärt, auf privater Basis tätig zu werden. Insgesamt mache der Werkdienst der Gemeinde die Sache aber gut, hiess es zum Abschluss versöhnlich. Privater Einsatz ist auch bei einer Aufräumaktion bei der Mulde gefragt. Da sehe es schlimm aus, wurde erklärt, und Palmy versprach, das Unterfangen mit einem Aufruf für Mithilfe im Newsletter «Chunda van de ­Wysa» zu unterstützen.

Wie Palmy bereits im Jahresbericht bei der Aufzählung der vielen gesellschaft­lichen Veranstaltungen erwähnt hatte, verstehen die Wiesner es auch, das Leben zu geniessen. So auch an diesem Abend. Mit einem fröhlichen Apéro wurde die GV beschlossen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Menschen & Schicksale MEHR