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Nach Knall: Neuer Stiftungsrat

Die Fundaziun Manufactura Tessanda Val Müstair hat wieder einen Stiftungsrat. Drei Sitze konnten besetzt werden.

02.05.17 - 05:00 Uhr
Politik
Tessanda Val Muestair
Handweberei Tessanda im Val Müstair.
JÜRGEN PFISTER

Es brodelte schon länger in der Handweberei in Sta.Maria. Die Zusammenarbeit zwischen den Weberinnen und dem Stiftungsrat funktionierte nicht. Gerüchte kursierten, dass die Weberinnen mit den Arbeitsbedingungen nicht zufrieden seien und dass der Stiftungsrat den Zweck der gemeinnützigen Stiftung, also die Ausbildung und Wahrung der Handweberei, mit Füssen trete. Im März machte die Fundaziun Manufactura Tessanda Val Müstair dann schliesslich Schlagzeilen, weil alle vier Mitglieder des Stiftungsrates per sofort zurückgetreten waren.

Stiftungsratspräsidentin Gabriella Binkert Becchetti war zu diesem Zeitpunkt für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Dafür der Präsident des Vereins Ütil Public Peder Andri. An Andri hatten sich die sieben Weberinnen gewandt, als das Vertrauen in den Stiftungsrat endgültig zerstört war. «Die Weberinnen fühlten sich völlig übergangen, konnten nicht mitentscheiden, nicht kreativ sein», erzählte Andri im März auf Anfrage der Zeitung «Südostschweiz».

Eine Geschäftsleiterin fehlt seit Jahren, weswegen Binkert Becchetti nebst der strategischen auch die operative Führung der Manufaktur übernahm. Laut Andri hat es zwar immer wieder Geschäftsführerinnen gegeben, die jedoch langfristig nicht mit dem Stiftungsrat zusammenarbeiten konnten und den Betrieb wieder verliessen. Die Unzufriedenheit bei den Weberinnen wuchs, und so entschlossen sie sich, zu handeln.

Neuer Stiftungsrat

Jetzt hat die Fundaziun einen neuen Stiftungsrat. Der vom Kanton eingesetzte Sachwalter Michael Conrad hat diesen neu besetzt. Nebst Gemeinderat Cla Filip Pitsch und Textildesignerin Barbara Wälchli Keller ist auch Peder Andri einer der neuen Stiftungsräte.

Nun sollen die neuen Räte allfällige weitere Plätze besetzen, wie es in einer Mitteilung heisst. Sachwalter Conrad hofft unter anderem, jemanden aus dem Bereich Marketing für den Stiftungsrat gewinnen zu können. Bis Ende Mai hat zudem noch Conrad die Fäden in der Hand. Dann übernehmen die neuen Köpfe die Leitung.

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