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Bekommt die Stadt ein neues Archiv?

Auf kommunaler Ebene stimmen die Churer Ende September über eine Vorlage ab. Die Stadt hätte nämlich gerne ein neues Stadtarchiv bzw. neue Räume dafür.

02.08.17 - 16:00 Uhr
Politik
Schweizer Archivtag
Das Stadtarchiv hat keinen Platz mehr und genügt den Ansprüchen nicht mehr.
ROLF CANAL

«Die bestehenden Räumlichkeiten des Stadtarchivs sind seit vielen Jahren zu klein und für die Aufbewahrung des kostbaren Archivguts ungeeignet», so die Stadt in der am Mittwoch erschienen Botschaft zur Vorlage. Auf dem Gebiet des alten Forstwerkhofs in Chur sollen nun entsprechende Räume gekauft werden - und zwar im Neubau der Inventx Immobilien AG. 

So soll der Neubau dereinst aussehen und hier soll auch das Stadtarchiv untergebracht werden.
So soll der Neubau dereinst aussehen und hier soll auch das Stadtarchiv untergebracht werden.
VISUALISIERUNG ZVG

Dieser Standort ist gemäss der Botschaft für das Stadtarchiv und das neu übernommene Archiv der Region Plessur der ideale Standort. Kostenpunkt: Knapp 6 Millionen Franken. Darin enthalten ist nicht nur der Kauf der Räume, sondern auch der Betriebs- und Büroeinrichtung inbegriffen. Die Stadt könnte sich jedoch auch bei der Inventx einmieten, dies sei aus Kostengründen aber nur wenig attraktiv. Der Gemeinderat unterstützte im Mai 2017 das Kaufvorhaben mit 15 Ja- zu 5 Nein-Stimmen. 

Das Gedächtnis der Stadt

Der Platz soll voraussichtlich für die nächsten 60 Jahre ausreichen. Derzeit enthält das Stadtarchiv rund 2000 Laufmeter Akten, Bände und 1500 Urkunden, circa 2500 Pläne, circa 300 Stiche, circa 50 000 Fotos sowie 200 Laufmeter Bücher. 

Das älteste Dokument stammt aus dem Jahr 952, das jüngste von 2017. Das Archiv dokumentiert damit über 1000 Jahre Churer Geschichte. Ganz freiwillig macht dies die Stadt jedoch nicht. Im kantonalen «Gesetz über die Aktenführung und Archivierung» werden die Gemeinden dazu verpflichtet.

Trotz der Digitalisierung werde sich der Umfang des Archivs in den nächsten 20 bis 25 Jahren vermutlich verdoppeln, ist die Stadt überzeugt. Derzeit ist das Archiv noch im Rathaus, welches eine ungünstige Raumaufteilung habe und schwer zu bewirtschaften sei. Ausserdem würden die Räume die Anforderungen für eine sichere und schadlose Archivierung nicht mehr oder nur mässig erfüllen. 

 

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