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Pult: «Angriff auf SRG ist gefährlich»

SP-Politiker Jon Pult zieht in den Kampf. Er will die Medienvielfalt fördern, ohne die SRG in Scheibchen zu schneiden.

05.03.18 - 12:43 Uhr
Politik
Olympia 2026 Abstimmung Pult
Jon Pult glaubt an die Zukunft von Nachrichten und will sich dafür einsetzen.
YANIK BÜRKLI

Gegenüber dem «Sonntagsblick» haben der Bündner Grossrat Jon Pult, Journalist Hansi Voigt und Internet-Unternehmer Moritz Zumbühl ihre Vorstellung der Zukunft der Medien skizziert. Nach dem wuchtigen Nein zur No-Billag-Initiative fordern sie eine positive und konstruktive Diskussion zur Zukunft der SRG und der digitalen Medien.

Das derzeitige Gesetz beschneidet die SRG bei ihren Tätigkeiten im Internet. Sie darf nur jene Inhalte publizieren, welche einen Sendebezug (Bezug zu Radio- oder TV-Inhalt) haben. Dies sei im 21. Jahrhundert nicht mehr zeitgemäss, wie Jon Pult im Interview mit Radio Südostschweiz erklärt. Junge Personen würden sich vermehrt – wenn auch nicht ausschliesslich – über das Internet informieren und müssten dort gut informiert werden. «Es ist verantwortungslos, dass die SRG wegen der Verfassung keinen Service Public für eine jüngere Kundschaft bieten kann», so der Bündner. Er betont: «Die Einschränkungen müssen fallen!»

Förderung unausweichlich

Mit dieser Aussage macht Pult privaten Medienhäusern wohl keine Freude. Der Schweizer Verlegerverband versucht vehement gegen einen Ausbau der digitalen Inhalte der SRG zu kämpfen. Für Pult ist jedoch klar, dass die Privaten von der SRG profitieren und diese ihre Technologien und Inhalte deshalb kostenlos zur Verfügung stellen sollen.

Und was ist das Ziel? Gemäss Pult soll die Medienvielfalt gesichert und im Zeitalter von «Fake News» eine korrekte Informationsvermittlung gewährleistet werden. Die Forderung, dass die SRG nun noch mehr abspecken soll, als bereits geplant, bringt Pult deshalb auch auf die Palme. Das in Scheiben schneiden der SRG würde genau das Gegenteil von Medienvielfalt und Qualität bedeuten. Er will deshalb auch nicht über die Gebührenhöhe diskutieren, sondern über das Angebot. Und für ihn ist klar, dass es deshalb eine Förderung von elektronischen Medien braucht. Schliesslich habe bisher niemand ein Geschäftsmodell für Nachrichten gefunden, welches sich rentiere.

Der Bündner betont im Interview mit RSO jedoch auch, dass es sich nur um einen Vorschlag handelt. Die Idee müsse nun diskutiert werden. Und vielleicht werde diese dereinst zur Initiative, über welche das Stimmvolk in vier bis fünf Jahren abstimmen könnte.

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