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UNHCR kritisiert Europas Umgang mit Flüchtlingen an den Grenzen

Das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) hat europäische Staaten scharf kritisiert, die Flüchtlingen an den Grenzen zurückweisen. Man sei alarmiert, dass diese Praxis Schule mache, berichtete die Uno-Organisation in Genf.

Agentur
sda
28.01.21 - 11:52 Uhr
Politik
Migranten wärmen ihre Füsse auf einem Feuer in einem Lager im Nordwesten Bosniens Ende Dezember 2020. (Archivbild)
Migranten wärmen ihre Füsse auf einem Feuer in einem Lager im Nordwesten Bosniens Ende Dezember 2020. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/KEMAL SOFTIC

Mancherorts würden die Menschen mit Gewalt zurückgedrängt und solche Berichte häuften sich, sagte die stellvertretende Flüchtlingshochkommissarin Gillian Triggs.

Dabei handele es sich offenbar um eine systematische Praxis: Boote mit Ankömmlingen würden wieder hinaus aufs offene Meer gezogen, und Menschen, die es an Land geschafft hätten, würden zurück in die Boote gedrängt und zum Ablegen gezwungen. Triggs nannte keine Länder beim Namen. In der Vergangenheit haben Flüchtlinge über solche Rückweisungen etwa durch die griechische Küstenwache berichtet.

Es seien auch Menschen zurückgedrängt worden, die über Landesgrenzen geflüchtet waren, so das UNHCR. Es werde dabei nicht geprüft, ob sie schutzbedürftig seien. Jeder Fall müsse einzeln beurteilt werden, so verlangten es die Flüchtlingskonvention und EU-Recht.

Die Zahl der Ankömmlinge in der EU sinke seit Jahren, so das UNHCR. Im vergangenen Jahr seien es 95'000 gewesen, 23 Prozent weniger als im Jahr davor und 33 Prozent weniger als 2018. «Es müsste möglich sein, mit so wenig Ankünften fertig zu werden», schrieb das UNHCR. Einige EU-Länder seien durch ihre geografische Lage besonders stark betroffen. Die Organisation rief die anderen EU-Länder auf, mehr Solidarität zu zeigen und die Länder besser zu unterstützen.

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Fordern, fordern und nochmals fordern. Es gibt Organisationen wie das UNHCR die leben davon und bringen nur Kosten und schlechte Stimmung. Denke wir haben genug Solidarität gezeigt und können nicht halb Afrika hier ernähren.

Hoffentlich werden die Menschen allesamt auf die EU-Länder verteilt. Wenn jemand sich weigert, kann Deutschland, Österreich und die Schweiz sie gerne in die Sozialsysteme aufnehmen. Man muss Solidarität vorleben.

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