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Bundesrat verschärft Coronamassnahmen vorerst nicht

Der Bundesrat hält weiterhin an der bisherigen Strategie fest. An einer Pressekonferenz am Mittwoch wurden keine weiteren schweizweiten Massnahmen zur Bekämpfung der Covid-Pandemie verkündet.

Südostschweiz
24.11.21 - 15:03 Uhr
Politik
Bundesrat Alain Berset, vorne, spricht neben Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren, während einer Medienkonferenz.
Bundesrat Alain Berset, vorne, spricht neben Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren, während einer Medienkonferenz.
Bild Keystone/Peter Klaunzer

Trotz kritischer Lage, verschiedener Appelle aus der Wissenschaft und Lockdowns im Ausland will der Bundesrat weiterhin nichts von einer schweizweiten Verschärfung der Coronamassnahmen wissen. Er nimmt dafür erneut die Kantone in die Verantwortung.

Der Tenor in der Landesregierung lautete am Mittwoch weiterhin: Keine neuen Massnahmen, stattdessen soll die Katastrophe mit Selbstverantwortung und schnellem Handeln der Kantone verhindert werden. Gleichzeitig schreibt der Bundesrat, dass er die epidemische Situation als «kritisch» einschätzt.

Dass er dennoch mit schärferen nationalen Coronamassnahmen zuwartet, begründet der Bundesrat mit «der aktuell relativ tiefen Belastung der Intensivpflegestationen mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten und den grossen regionalen Unterschieden». Er halte an der mit den Kantonen vereinbarten Zusammenarbeit fest, wonach bei regional unterschiedlicher Entwicklung der Pandemie die Kantone die notwendigen Massnahmen ergreifen müssten.

Zudem appelliert der Bundesrat erneut an die Bevölkerung, sich an die Basismassnahmen wie Abstand halten, Maske tragen, Lüften und Testen zu halten. Mit der konsequenten Umsetzung der Regeln könne eine Überlastung der Spitäler verhindert werden.

Laut dem Bundesrat wird sich die Situation in den kommenden Wochen weiter verschärfen. «Die erhöhte Viruszirkulation bei den jüngeren Altersgruppen dürfte zu einer erhöhten Übertragung des Virus auf die Risikogruppen und einem - möglicherweise sehr raschen - Anstieg der Hospitalisierungen führen.» Die Regierung hält es aber für möglich, dass sich diese Entwicklung mit einer Verhaltensänderung der Bevölkerung und regionalen Verschärfungen der Massnahmen abwenden lässt.

Coronamassnahmen: Ist abwarten die richtige Strategie?

Ja
32%
Nein
68%
1424 Stimmen

Regionale Massnahmen als korrekten Weg

Aus den Kantonen ertönten in den vergangenen Tagen angesichts der wieder stark steigenden Fallzahlen, mehr Covid-Patienten in den Spitälern und der teils dramatischen Lage in Österreich und Deutschland Rufe nach landesweiten Massnahmen - darunter eine Ausweitung der Maskenpflicht und vermehrtes Homeoffice. Für den Bundesrat stehen jedoch regionale Ausweitungen der Maskenpflicht, namentlich auch in Schulen, der Homeoffice-Pflicht oder der Kapazitätsbeschränkungen im Vordergrund.

Hier könnt ihr die Medienkonferenz live im Stream mitverfolgen:

(so/sda)

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