Nach der Wahl ist vor der Wahl

Um den infolge des Rücktritts von Iris Hoffmann-Stiffler (parteilos) freigewordene Sitz im Kleinen Landrat (KL) kämpfen zwei Politiker: Agnes Kessler (FDP) und Walter von Ballmoos (GLP). Die DZ hat zu dieser Kampfwahl alles Wissenswerte zusammengetragen.

Wer gewinnt die Wahl?

Prognosen sind bekanntlich schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Fragt man bei Polit-Insidern herum, gehen viele von einem knappen Ausgang aus. Es darf also gesagt werden, dass der 22. Oktober nicht nur aufgrund der nationalen, sondern auch aufgrund der kommunalen Wahlen spannend sein wird.

Wie wahrscheinlich ist ein zweiter Wahlgang?

Da die KL-Wahl im Majorzverfahren stattfindet, muss – wer im ersten Wahlgang gewählt werden will – das sogenannte «absolute Mehr» erreichen. Diese «Schwelle» errechnet sich dadurch, dass eine kandidierende Person mehr als die Hälfte aller Kandidierendenstimmen auf sich vereinigt, also so viele Stimmen, wie die der anderen offiziell kandidierenden Person plus diejenigen Stimmen, die auf die sogenannten «Einzelnen» fallen. Da nun zwei Kandidierende antreten, müssten relativ viele Stimmen auf «Einzelne» fallen, um einen zweiten Wahlgang zu «provozieren». Ein solcher würde gemäss Auskunft der Gemeindekanzlei am 10. oder 17. Dezember stattfinden.

Wann wird das neue KL-Mitglied sein Amt antreten?

Der Amtsantritt der neu gewählten Person erfolgt am 15. November beziehungsweise bei einem zweiten Wahlgang am 1. Januar 2024.

Sowohl Agnes Kessler als auch Walter von Ballmoos amtieren derzeit als Grosse Landräte (GL). Was passiert mit ihrem Parlamentssitz, wenn sie in den KL gewählt werden?

Die gewählte Person würde mit der Bestätigung der Wahl in den KL den Rücktritt aus dem GL erklären. Entsprechend ergibt sich dann in der Legislative eine Vakanz. Ob aber eine Ersatzwahl notwendig wird, hängt davon ab, ob es bei der KL-Wahl einen zweiten Wahlgang geben wird. Fällt die Entscheidung bereits im ersten Wahlgang, wird es eine GL-Ersatzwahl Mitte Dezember geben. Erfolgt die Wahl des neuen KL-Mitglieds erst im zweiten Wahlgang, kann es sein, dass keine GL-Ersatzwahl mehr stattfinden wird, sofern die verbleibende Zeit bis zu den Gesamterneuerungswahlen vom 22. September 2024 kleiner als neun Monate ausfällt. Dies wird im Gesetz über die politischen Rechte der Gemeinde Davos, in Art. 4 Abs. 4 so geregelt. Wie auch immer die nächste Wahl ausgehen wird: Im Dezember wird der Davoser Souverän erneut an die Urne gerufen.