×

Spektakel in der MHL: Chur feiert «Stängeli» und öffnet die Tür für den Aufstieg

Die Swiss League ruft: Der EHC Chur kann nach dem 10:0-Heimsieg über den SC Langenthal am Samstag den Aufstieg realisieren. Arosa feiert derweil den ersten Sieg in der Serie gegen Seewen.

Johannes
Kaufmann
29.02.24 - 23:02 Uhr
Regionalsport
Entwischt: Daniel Carbis trifft gleich drei Mal.
Entwischt: Daniel Carbis trifft gleich drei Mal.
Bild Olivia Aebli-Item

Jubel kam auf an diesem Donnerstag kurz nach 22 Uhr im Thomas-Domenig-Stadion in Chur. Locker und beschwingt hatte zuvor der heimische EHC im dritten Play-off-Viertelfinalspiel der MHL den SC Langenthal mit 10:0 vom Eis gefegt. Nach dem «Stängeli» fehlt in der Best-of-5-Serie noch ein dritter Sieg für den Halbfinaleinzug. Und dies wäre mangels weiterer ambitionierter Vereine gleichbedeutend mit dem anvisierten Aufstieg in die Swiss League.

Chur glückte eine deutliche Reaktion auf Spiel 2 am Dienstag, als der auf die laufende Spielzeit personell radikal umgebaute freiwillige Absteiger SC Langenthal die Nachlässigkeiten des Qualifikationssiegers zu einem 4:2-Erfolg genutzt hatte. Vor dem dritten Aufeinandertreffen nahm das Churer Trainerduo Jan und Reto von Arx eine Torhüterrochade vor. Der am Dienstag in der Eishalle Schoren unglücklich agierende Jungspund Elijah Neuenschwander (17) wurde durch den etwas erfahreneren Niels Riesen (21) ausgetauscht. Riesen blickt auf eine durchzogene, durch Verletzungen und Krankheiten beeinträchtige erste Spielzeit in Chur zurück.

Nun ist der eher klein gewachsene Schlussmann urplötzlich in der alles entscheidenden Meisterschaftsphase maximal gefordert. Spielentscheidend eingreifen musste er definitiv nicht. Dafür agierte der Gegner entschieden zu harmlos. Zurück in der Equipe war auch der dienstälteste Kaderspieler, Verteidiger Ron Fischer. Die Sturmformationen blieben derweil unangetastet. Die Mannschaft benötigte bloss ein wenig Anlaufzeit, um die vorangegangene Niederlage aus den Kleidern zu schütteln. Der sehr defensiv agierende SCL mühte sich, der Heimequipe nicht abermals ins offene Messer zu laufen. Als es dann doch ein wenig Platz gab, traf Captain Daniel Carbis in der zehnten Spielminute prompt zum 1:0. Lediglich 25 Sekunden später nutzte Greg Halberstadt eine Unaufmerksamkeit der Oberaargauer in deren eigenen Zone zum 2:0.

Zum Kürlauf angesetzt

Der Doppelschlag spielte der nominell klar besser besetzten Equipe in die Karten. Chur dominierte danach Spiel und Gegner klar. Und ja, der SC Langenthal ist abseits der heimischen Eisbahn ein anderer, bedeutend harmloserer Widersacher. Plötzlich war bei Chur wieder jenes Tempo und Stilsicherheit des ersten Aufeinandertreffens sichtbar. Robin Ramsauer, Lars Frei und abermals Carbis beantworteten mit ihren Toren die Frage nach dem Sieger vorzeitig. Der Rest war Kürlauf im Schlussdrittel, angereichert durch weitere Volltreffer von Fabian Berri, Mischa Bleiker, nochmals Carbis, Ronny Dähler und Denys Rubanik.

Weiter geht es am Samstag in der Eishalle Schoren in Langenthal. Der EHC Chur blieb in diesem Umfeld im bisherigen Saisonverlauf glück- und sieglos. Nun kann der Stadtklub am Samstag ein Stück Vereinshistorie schreiben. Durch einen der raren Auswärtssiege im Oberaargau wäre die Rückkehr in die Swiss League nach 16-jähriger Abstinenz Realität.

Der EHC Arosa feiert im dritten Viertelfinalduell gegen Seewen den ersten Sieg. Und verhindert damit das Saisonende. Auswärts liegen die Schanfigger nach einem Doppelschlag kurz vor der ersten Pause durch Révész und Pressacco (innert 13 Sekunden!) mit 2:0 vorne. Im dritten Abschnitt fällt erst das 1:2. Und in Unterzahl schliesslich das 2:2. Das Momentum ist plötzlich beim Heimteam. Aber Arosa macht in der Verlängerung den Deckel drauf. Krayem trifft nach etwas mehr als 70 Minuten zur Entscheidung. (rmi)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Regionalsport MEHR