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Das Z-Duell und ein Rendez-vous der Titellosen

Erstmals seit fünf Jahren bestreiten die besten vier Teams der Regular Season die Playoff-Halbfinals. Qualifikationssieger ZSC Lions spielt gegen Zug, Fribourg-Gottéron duelliert sich mit Lausanne.

Agentur
sda
01.04.24 - 04:00 Uhr
Eishockey

Während das Romand-Duell die Eishockey-Westschweiz ab Ostermontag in Atem halten wird, weckt in der Deutschschweiz das Z-Duell Erinnerungen. Es ist die Neuauflage des denkwürdigen Playoff-Finals von 2022, als sich die ZSC Lions mit ihrem zehnten Meistertitel aus dem Zürcher Hallenstadion verabschieden wollten, trotz einer 3:0-Führung in der Serie am Ende aber dem EV Zug zum Titelgewinn gratulieren mussten.

Die Vorzeichen sind diesmal leicht anders, tritt heuer doch nicht der EVZ als Qualifikationssieger an, sondern der ZSC. Derweil sich die Gegnerschaft in den Viertelfinals über sieben Partien bekämpfte, zogen die Zürcher mit einem 4:0 gegen Biel in den Halbfinals ein.

Findet der ZSC den Rhythmus?

Die Herausforderung für die Lions wird es deshalb sein, nach neun spielfreien Tagen zum Halbfinal-Start gleich wieder den Rhythmus zu finden. Zug erkämpfte sich erst am Samstagabend mit einem 3:0-Heimsieg gegen Bern das Weiterkommen. Gegen Biel befand sich der ZSC in einer ähnlichen Situation, da gelang ihm der Start in die Viertelfinals gut. Damals hatten die Zürcher zuvor sogar elf Tage nicht gespielt.

Eine der spannenden Fragen: Wie entscheidend wird der Heimvorteil sein, nachdem in der Qualifikation alle Direktduelle mit einem Sieg des Auswärtsteams geendet haben? In den drei Entscheidungsspielen in den Viertelfinals erwies sich dieser effektiv als Vorteil: Sowohl Fribourg-Gottéron als auch Lausanne und Zug reüssierten in Spiel 7 vor Heimpublikum.

In den Playoffs begegneten sich die ZSC Lions und Zug bislang sechs Mal, im Head-to-Head steht es 3:3 unentschieden. Im Gegensatz zum Playoff-Final 2022 mögen sich die Zürcher an das vorletzte Duell noch gerne erinnern. 2018 schalteten sie auf dem Weg zu ihrem letzten Meistertitel die Zuger im Viertelfinal als Qualifikationssiebenter mit 4:1 Siegen aus, obschon sie die erste Begegnung in Zug 1:4 verloren hatten.

Duell der Titellosen

Während der ZSC (9) und Zug (3) zwölf Meistertitel vereinen, kommt es im anderen Halbfinal zwischen Fribourg-Gottéron und Lausanne zu einem Duell der Titellosen. Ein Jahr, nachdem Servette den welschen Fluch gebrochen hat - zuvor wurde 40 Jahre lang kein Team aus der Romandie mehr Schweizer Meister -, erhält einer aus dem Duo die Chance, sich im Playoff-Final den Traum vom langersehnten Meisterpokal zu erfüllen.

Für den Lausanne HC wäre es die erste Finalteilnahme überhaupt. Die Waadtländer, die vor Einführung der Playoffs in den Jahren 1950 und 1951 jeweils den 2. Rang in der Schlusstabelle belegten, haben im Vergleich zur Vorsaison unter Trainer Geoff Ward einen grossen Leistungssprung gemacht. Vor einem Jahr bedeutete der 11. Platz das vorzeitige Saisonende, diesmal war der LHC hinter dem ZSC und Fribourg das drittbeste Team der Qualifikation.

In den Viertelfinals schalteten die Lausanner in der «Belle» den Rekordmeister HC Davos aus, mussten am Samstag mit dem Ausfall von Topskorer Antti Suomela im ersten Drittel allerdings einen Dämpfer verkraften. Der Finne wurde nach einem heftigen Check des Davoser Verteidigers Sven Jung mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung zur Abklärung ins Spital gebracht, konnte später aber mit der Mannschaft den Halbfinaleinzug feiern. Noch ist fraglich, ob Suomela am Montag bereits wieder mittun kann.

Kein Playoff-Klassiker

So hitzig die Duelle zwischen Fribourg-Gottéron und Lausanne jeweils sind, so selten standen sich die beiden Klubs in den Playoffs gegenüber. An das bislang einzige Aufeinandertreffen haben die Freiburger die besseren Erinnerungen: 2022 setzten sie sich im Viertelfinal mit 4:1 Siegen durch. Drei der fünf Partien wurden damals allerdings erst in der Verlängerung entschieden.

Ein Blick auf die Ergebnisse der abgelaufenen Qualifikation lässt die Vermutung zu, dass es auch diesmal wieder eng zu und her gegen könnte. Die ersten beiden Begegnungen wurden erst in der Overtime entschieden, die letzten zwei waren bis kurz vor Schluss ebenfalls hart umkämpft. Mit 3:1 Siegen hatte Gottéron erneut die Nase vorn. Doch wer, wenn nicht die leidgeprüften Freiburger, die 87 Jahre nach der Klubgründung ihre Titelsehnsucht endlich stillen wollen, wissen, dass der Blick in die Vergangenheit nichts hilft.

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