×

Ein Spiel zum Vergessen – und zum Schämen

Nach dem Ausscheiden aus den Play-offs zeigt Näfels weder Selbstvertrauen noch Kampfgeist und wird von Luzern wegserviert.

Südostschweiz
08.03.21 - 04:30 Uhr
Mehr Sport
Lichtblick: David Aebli spielt gegen Luzern als einziger Näfelser solid.
Lichtblick: David Aebli spielt gegen Luzern als einziger Näfelser solid.
KÖBI HEFTI

von Kai Aebli

«Bitte vergebt uns. Wir werden unser Bestes geben, um solch ein Spiel nicht zu wiederholen», sagte der Näfelser Trainer Oskar Kaczmarczyk nach dem Spiel gegen Luzern. Diese Worte sagen alles über den Spielverlauf aus. Die Näfelser waren mit der gleichen Aufstellung wie in den Play-offs gegen Lausanne in die Partie gestartet. Patryk Napiorkowski als Diagonal-Angreifer, Marco Gygli als Passeur, Antti Ronkainen und Nico Süess auf Aussen, Damian Hudzik und Henrik Porkka als Mittelblocker sowie Andrin Flück als Libero. Was im Play-off-Viertelfinal gegen Lausanne nicht wie gewünscht funktionierte, sollte nun Früchte tragen.

Nur zu Beginn mitgehalten

Zu Beginn spielte Näfels gut mit dem Letztplatzierten der Qualifikation mit. Die Luzerner zeigten in den Play-offs gegen Amriswil bereits gute Leistungen, konnten jedoch kein Spiel für sich entscheiden. Doch die erste Serviceserie des Ex-Näfelsers Dominik Fort brachte die Luzerner mit 13:7 voran. Wie bereits in den Play-offs strauchelte die Näfelser Annahme bei den Float-Services der Gegner. So hatte Luzern ein leichtes Spiel in Block und Verteidigung und konnte die Führung weiter ausbauen. Beim Stand von 11:19 hatte Kaczmarczyk bereits kein Time-out mehr zur Verfügung und wechselte David Aebli für Nico Süess ein. Später kam noch Ernest Plizga für Ronkainen aufs Feld. Doch die gewünschte Wirkung blieb aus. Luzern entschied den Satz deutlich mit 25:14 für sich.

Im zweiten Durchgang wollten sich die Näfelser steigern. Es galt mehr Stabilität in die Annahme zu bringen und mehr Druck am Service zu machen, um die Luzerner Annahme aus dem Konzept zu bringen. Bei 10:13 kam der Näfelser Doppelwechsel – Fabian Martinez und Kai Aebli kamen für Napiorkowski und Gygli. Doch die Luzerner machten weiter Druck und bauten ihre Führung aus. Näfels hatte bei 10:15 erneut beide Time-outs aufgebraucht und fand nicht die passenden Lösungen. Die Mannschaft liess den Kampfgeist vermissen und zeigte weder Siegeswillen noch Selbstvertrauen. Es schien nichts zu funktionieren, während Luzern leichtes Spiel hatte und so auch den zweiten Satz ins Trockene brachte.

Keine Reaktion

Nun wurde es auch auf der Näfelser Trainerbank laut. Verständlicherweise bezeichnete Kaczmarczyk die Leistung als inakzeptabel und forderte seine Spieler auf, zu kämpfen und sich nicht einschüchtern zu lassen durch den 0:2- Satzrückstand. Die Reaktion seiner Spieler blieb jedoch aus. 9:16 lagen die Näfelser wieder entscheidend zurück. Mit vielen Wechseln versuchten sie, wieder auf die richtige Bahn zu kommen. So kam Best-Player David Aebli aufs Feld, verwertete zwei von zwei Bällen und entschärfte die Luzerner Services geschickt. Für eine Wende reichte es dennoch bei weitem nicht. Luzern deklassierte Näfels in allen Belangen und gewann das Spiel mit 3:0-Sätzen.

Luzern in allen Belangen besser

Die Statistik zeigt zehn Servicefehler und zwei Asse bei Näfels und elf Fehler im Vergleich zu zehn Assen bei den Gästen. Mit einer Annahmequote von 30:50 Prozent konnte Näfels im Angriff nicht wie gewohnt variantenreich spielen, und die Zuspiele waren zu oft zu ungenau. So resultierte auch eine Angriffsquote von 39:59 Prozent zugunsten von Luzern. Die Zahlen zeigen, dass Luzern den Glarnern in allen Belangen überlegen war.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Mehr Sport MEHR