Vorbereitungen für «La Quotidiana»-Einstellung laufen
Martin Cabalzar, Chefredaktor der einzigen rätoromanischen Tageszeitung «La Quotidiana», hat eine formelle Kündigung auf Ende Jahr erhalten. Damit bereitet sich Somedia auf eine mögliche Einstellung der Tageszeitung vor.
Martin Cabalzar, Chefredaktor der einzigen rätoromanischen Tageszeitung «La Quotidiana», hat eine formelle Kündigung auf Ende Jahr erhalten. Damit bereitet sich Somedia auf eine mögliche Einstellung der Tageszeitung vor.
Die am Donnerstag vom Rätoromanischen Radio- und Fernsehen (RTR) verbreitete Information über die Kündigung bestätigte der 61-jährige Martin Cabalzar auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er sprach von einer formellen Kündigung.
Dies bestätigt auch der Geschäftsführer der Medien von Somedia, Silvio Lebrument, auf Anfrage von «suedostschweiz.ch». Man bereite sich damit auf eine allfällige Einstellung des Blattes vor. Man sei aber nach wie vor an einer Lösung interessiert, wie er weiter betonte.
Diverse Ansätze im Raum
Cabalzar hofft, dass Geld zusammenkommt, um das romanische Blatt auch nächstes Jahr täglich herauszugeben. Somedia verlegt die Zeitung seit 1997. Doch das Blatt der vierten Landessprache kämpft seit geraumer Zeit mit Problemen, die Auflage sank von anfänglich 8000 auf inzwischen 4000 Exemplare.
Das Medienhaus Somedia hatte Ende März ein Schreiben an die Bündner Kantonsregierung sowie die romanische Nachrichtenagentur ANR verfasst und beantragte zusätzliche 300'000 Franken pro Jahr für den Erhalt.
Der Betrag entspricht in etwa dem Defizit der «La Quotidiana», welches Somedia nur noch bis Ende 2017 tragen will. Deshalb wird derzeit in Graubünden und beim Bund nach einer Lösung gesucht.
Er sei zuversichtlich, dass für «La Quotidiana» eine Lösung gefunden werden könne, sagte Chefredaktor Cabalzar. (sda/so)
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