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PS-Versammlung als Plattform für Politiker

Knapp 2600 Personen haben am Samstag der traditionellen PS-Versammlung der Graubündner Kantonalbank beigewohnt. Und dabei bekamen sie erfreuliche Nachrichten zu hören,

Dario
Morandi
07.05.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Fast Schulter an Schulter: Die Inhaberinnen und Inhaber von GKB-Partizipationsscheinen warten in der Churer Stadthalle auf den Auftritt der Bankchefs.
Fast Schulter an Schulter: Die Inhaberinnen und Inhaber von GKB-Partizipationsscheinen warten in der Churer Stadthalle auf den Auftritt der Bankchefs.

Und wieder marschieren die Bündnerinnen und Bündner in Regimentsstärke auf. Die meisten der knapp 2600 Personen haben es sich am Samstagmorgen bereits eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung an den Tischen in der Churer Stadthalle gemütlich gemacht, um ja nichts zu verpassen. Kein Wunder, denn es geht um ihr Geld. Genauer: Um jene «Batzeli», die sie als Teilhaber der Graubündner Kantonalbank (GKB) in Partizipationsscheine (PS) investiert haben. Und wie es um den Wert dieser Papiere bestellt ist, erfahren sie gleich an der traditionellen PS-Versammlung.

Nachdenkliche Politikergesichter

In der Mitte der Halle, dort wo die Ehrengäste tafeln, beginnt derweil das übliche Schaulaufen der Polit- und Wirtschaftsprominenz. Standespräsident Martin Aebli, Regierungsrätin Barbara Janom Steiner mit Gatte Rolf Steiner, Ständerat Stefan Engler, in Ehren ergraute alt Regierungsräte und weitere sind beim Händeschütteln mit Bankpräsident Peter Fanconi und CEO Alois Vinzens in der Menschenmenge auszumachen.

Und natürlich auch Regierungs- und Grossratskandidatinnen und -kandidaten. Sie alle nutzen die PS als Präsentationsplattform in eigener Sache. Da und dort sind an den Tischen nachdenkliche Politikergesichter auszumachen, deren Blicke sich irgendwo in der Halle verlieren. Kunststück: Die schrillen Töne rund um illegale Preisabsprachen im Baugewerbe dürften so manchem aufs Gemüt drücken.

Kurz nach elf Uhr pflügen sich, angeführt von Bankpräsident Fanconi, die Mitglieder der Geschäftsleitung durchs Scheinwerferlicht zu ihren Holzpültchen auf der Bühne. Die Show beginnt. Gleich zu Beginn überbringt Fanconi jene frohe Botschaft, auf die alle im Saal gewartet haben: Die Performance des Partizipationsscheins habe in den vergangenen zehn Jahren knapp 90 Prozent betragen. Das sei in der Schweiz fast einzigartig, sagt er. Das Papier sei zwar zunächst als überbewertet wahrgenommen worden. «Nun ist es aber fair bewertet», betont Fanconi.

Bestes Ergebnis aller Zeiten

40 Franken pro PS schüttet die Bank gemäss Geschäftsbericht aus. Die Öffentlichkeit (Kanton, Partizipanten) profitiert mit 103,2 Millionen Franken Konzerngewinn von 180,3 Millionen Franken. 3,2 Millionen Franken davon flossen kulturellen, wirtschaftlichen, sportlichen und gemeinnützigen Projekten zu. CEO Vinzens, Lenker von fast 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, spricht vom «besten Geschäftsergebnis aller Zeiten» und von einem «starken Wachstum in allen Geschäftsbereichen». Ausserdem sei die GKB mit einem Eigenkapital von 2,55 Milliarden Franken vor Gewinnverwendung eine sichere Bank. Gemäss seinen Worten kann dieses Kapitalpolster gut als «Stossdämpfer für schlechtere Zeiten» dienen.

Jazzmusik auf der Bühne

Nach so vielen Zahlen knurrt dann aber der Magen, der mit einem Dreigänger besänftigt wird. Die Gäste greifen beherzt zu, auch beim Roten und Weissen. Denn in der Halle ist es stickig. Dazwischen tritt die in Chur aufgewachsene Jazzsängerin Nyna Dubois und das Swiss Jazz Orchestra auf. Den Höhepunkt bildet der Song «Something Stupid», der Dubois im Duett mit Sandro Dietrich vorträgt. Dem Publikum gefällts, wie der tosende Applaus zeigt. Genau das ist ja auch das Ziel der PS-Versammlung.

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