×

Coronakrise und tiefer Ölpreis setzen ABB zu

Der Industriekonzern ABB blickt auf ein schwieriges erstes Quartal 2020 zurück. Wie Ende März bereits vorangekündigt gingen sowohl der Auftragseingang als auch der Umsatz zurück. Konzernchef Björn Rosengren muss zudem auch über rückläufige Gewinnmargen berichten.

Agentur
sda
28.04.20 - 07:41 Uhr
Wirtschaft
Dem Schweizer Elektronikkonzern ABB machen die Corona-Krise und der schwache Ölpreis
immer mehr zu schaffen. Der Umsatz ist im ersten Quartal um 9 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar gefallen. (Archivbild)
Dem Schweizer Elektronikkonzern ABB machen die Corona-Krise und der schwache Ölpreis immer mehr zu schaffen. Der Umsatz ist im ersten Quartal um 9 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar gefallen. (Archivbild)
KEYSTONE/WALTER BIERI

Der Auftragseingang reduzierte sich um 4 Prozent auf 7,35 Milliarden US-Dollar und der Umsatz um 9 Prozent auf 6,22 Milliarden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Auf vergleichbarer Basis, also unter Berücksichtigung der Effekte der Währungen sowie der Akquisitionen und Devestitionen, fiel der Umsatz um 7 Prozent zurück, wogegen beim Auftragseingang ein kleines Plus von 1 Prozent resultierte. Dazu trugen insbesondere die beiden Divisionen Industrieautomation und Antriebstechnik bei.

Bereits Ende März hatte ABB angekündigt, dass im ersten Quartal alle Geschäftsbereiche einen Umsatzrückgang verzeichnet hätten. In der Division Robotik & Fertigungsautomation seien die Verkäufe gar um über 20 Prozent geschrumpft, hiess es damals. Die Division hatte schon zuvor mit einem schwierigen Marktumfeld wegen der Flaute im Automobilsektor zu kämpfen. Effektiv beläuft sich der Umsatzrückgang in dieser Division nun auf 19 Prozent auf bereinigter Basis.

«Die Covid-19-Pandemie hat unser Ergebnis im ersten Quartal belastet und in allen Geschäftsbereichen den Umsatz und die operativen Margen beeinträchtigt. Das Auftragswachstum setzte sich jedoch fort», lässt sich in der Mitteilung der neue Chef Björn Rosengren zitieren.

Bedingt durch die geringeren Volumen erwartete ABB ebenfalls bereits im März für alle Geschäftsbereiche einen Rückgang der operativen EBITA-Margen. In der aktuellen Mitteilung wird nun der operative Konzerngewinn auf Stufe EBITDA auf 636 Millionen Dollar beziffert, was gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 17 Prozent entspricht. Die Marge ging gleichzeitig von 11,2 auf 10,2 Prozent zurück.

Zahlen besser als befürchtet

Der Reingewinn nahm um 30 Prozent auf 376 Millionen US-Dollar ab. Die Erwartungen der Analysten hat ABB mit diesen Zahlen aber auf der ganzen Linie übertroffen, mit dem Auftragseingang sogar sehr deutlich.

Mit der Gewinnwarnung von Ende März hatte ABB auch die zuvor gemachte Prognose für das Gesamtjahr 2020 gestrichen. Der damals auch noch als CEO verantwortliche Verwaltungsratspräsident Peter Voser hatte im Februar einen stabilen bis allenfalls leicht anziehen Umsatz in Aussicht gestellt. Dies ist nun Makulatur.

Es sei davon auszugehen, dass das Geschäft von ABB im zweiten Quartal durch die Ausgangssperren in vielen Teilen der Welt erheblich beeinträchtigt werde, heisst es aktuell. Auftragseingang und Umsatz dürften gegenüber dem Vorquartal in allen Geschäftsbereichen deutlich sinken, was auch die Margen drücken werde. Der Fokus liege deshalb auf der Kostenkontrolle und der Sicherung der Liquidität. Am Ziel, die Sparte Stromnetze bis Ende des zweiten Quartals abzuschliessen, hält ABB fest.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR