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Rinerhorn erweist sich als krisenresistent

Die Bergbahnen Rinerhorn AG darf gute Zahlen für das Jahr 2022/23 vermelden. Der schneearme Winter konnte dem Unternehmen nicht viel anhaben. Gut unterwegs ist man auch in Sachen Investitionen.

Andri
Dürst
06.08.23 - 17:00 Uhr
Wirtschaft
Der «Trainer» am Rinerhorn ist einer der ältesten noch bestehenden Skilifte in Davos und soll 2024 durch einen Tellerlift ersetzt werden.
Der «Trainer» am Rinerhorn ist einer der ältesten noch bestehenden Skilifte in Davos und soll 2024 durch einen Tellerlift ersetzt werden.
ad

Seinen Anfang nimmt ein Geschäftsjahr beim Rinerhorn jeweils mit der Sommersaison, und diese konnte sich 2022 sehen lassen: Die Ersteintritte in der warmen Jahreszeit nahmen gegenüber dem Vorjahr um 11.1 Prozent zu. Dazu heisst es im letzte Woche erschienenen Geschäftsbericht: «Dafür verantwortlich war in erster Linie die Schliessung der oberen Sektion des Jakobshorns [...].» Weniger Gäste als noch 2021/22 kamen dafür im Winter: Die Ersteintritte nahmen von 109 632 auf 97 013 ab, was einem Rückgang von 11.5 Prozent entspricht. «Bei einer langfristigen Betrachtung unter Ausschluss der Corona-Jahre entspricht dies jedoch durchaus einem durchschnittlichen Ergebnis», wird im Jahresbericht relativiert.

«Äusserst dünne Schneelage»

Unterdurchschnittlich war – wie erwähnt – die Schneelage. Zugute kamen dem ­Rinerhorn nun die Investitionen in die technische Beschneiung. Erst noch letzten Sommer wurde zwischen der Juonli-Bergstation und der Hubelhütte eine zusätzliche Beschneiungsanlage gebaut, die nun bereits in ihrem ersten Winter voll genutzt wurde. Wo kein technischer Schnee produziert werden konnte, mussten sich die Gäste länger auf die Bereitstellung der Pisten gedulden: So konnten die Lifte Hubel und Nülli erst Ende Januar in Betrieb gehen. «Schliesslich blieb die Schneedecke über die gesamte Wintersaison äusserst dünn, sodass die Pisten ohne technische Beschneiung nicht immer wie gewünscht präpariert werden konnten», wird im Geschäftsbericht vermerkt. Doch der schweizweite Schneemangel hatte für das Rinerhorn auch positive Auswirkungen: Dank der technisch beschneiten Rennpiste konnten zahlreiche Skirennen aus anderen Gebieten übernommen werden.

Umsatz nochmals gesteigert

Unter dem Strich resultiert für die AG eine Steigerung des Gesamtumsatzes gegenüber dem Zitat «sehr guten» Vorjahr um 5 Prozent auf 6 583 878 Franken. Zurückzuführen sei dies nebst den Mehrerträgen im Sommer auf die Unterkünfte, welche nach der pandemie-bedingten Flaute nun wieder fast durchgehend ­gebucht gewesen seien. Weiter heisst es: «Trotz des höheren Umsatzes konnten die Aufwände gehalten werden, wodurch der Cashflow um 20 Prozent auf 1 835 775 Franken anstieg (Vorjahr 1 518 029 Franken).» Als Jahresgewinn wird der Betrag von 401 075 Franken ausgewiesen.

Gondelbahn während drei Jahren sanieren

Was die Zukunft anbelange, so würden in den nächsten drei Jahren umfangreiche Investitionen durchgeführt, wird im Bericht verkündet. «In diesem Sommer wird die Beschneiungsanlage am Skilift Nülli gebaut, was die Beschneiung der unteren Piste 8 bis zur Nülli-Talstation ermöglicht.» Des Weiteren wird auch in die Gondelbahn investiert: Im Rahmen einer «umfangreichen Sanierung» seien die Antriebs- und Förderbauteile in beiden Stationen dieses Frühjahr revidiert worden, und nächsten Frühling folge der Ersatz der Steuerung sowie in zwei Jahren eine Komplettsanierung sämtlicher Kabinen.

Trainer wird komplett ersetzt

Verabschieden muss man sich hingegen von einem anderen «Oldie», dem Trainerlift. Dieser sei bereits 1975 als Occasionsanlage von der Palüda zum Rinerhorn verlegt worden. «Entsprechend war der Lift bereits gebraucht, als wir ihn gekauft haben», erklärt Geschäftsführer Reto Gamper gegenüber der DZ. Nun hätten diverse elektromechanische Teile revidiert werden müssen. «Es müsste ein kleiner sechsstelliger Betrag in den bestehenden Lift investiert werden», führt der Geschäftsführer aus. Deshalb sei beschlossen worden, einen neuen Lift anzuschaffen und mit Tellerbügeln auszustatten, «um die Attraktivität des Rinerhorns für Familien weiter zu steigern», wie es im Geschäftsbericht heisst. Gemäss Gamper sei der Ersatz des Liftes im Sommer 2024 vorgesehen.

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