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«Wir fühlen uns wohl, aber ...»

Im letzten halben Jahr suchte die Regionalentwicklung Davos Prättigau den Austausch mit Zweitwohnungsbesitzern und Dauermietern. Am Mittwochabend wurden in einem Online-Treffen die Resultate aus der Meinungsumfrage vorgestellt.

Barbara
Gassler
16.12.21 - 15:21 Uhr
Wirtschaft
Eine der Auswertungsfolien aus der Präsentation.
Eine der Auswertungsfolien aus der Präsentation.
Screenshot

Durchgeführt wurde die Befragung der Zweitheimischen, wie sie inzwischen landläufig genannt werden, in Form von Online-Befragungen, Fokusgruppen und Kaminfeuergesprächen. Dabei kamen von den rund 1300 Angesprochenen rund 1000 Antworten zurück. Neben der Erhebung von persönlichen Angaben wurden Fragen gestellt, etwa zur Grösse der Wohnung. Dabei zeigte sich, dass die meisten davon eher klein sind und sich nicht für einen permanenten Wohnsitz eignen. Abzuklären, wie es um diese Absichten steht, war aber genau einer der Gründe für die Befragung gewesen. Mit dem Gedanken eines Umzugs nach Davos spielen denn auch rund dreissig Prozent der Befragten, konkrete Pläne haben hingegen nur zwei Prozent. Neben der Wohnqualität in Davos, die generell ein gutes Zeugnis erhält, war dabei die Verfügbarkeit von erschwinglichem Wohnraum ein wichtiges Kriterium. Beim Thema «Mangel an erschwinglichem Wohn-raum» waren erstaunlicherweise mehr als vierzig Prozent der Zweitwohnungsbesitzenden bereit, in irgendeiner Form einen Beitrag bei dessen Linderung zu leisten. Als Gründe dafür wurden die Verbundenheit mit Davos und die Sorge um die Entwicklung der Gemeinde angegeben. Diese Bereitschaft will Landammann Philipp Wilhelm nutzen und stellte im Anschluss an die Präsentation der Resultate den ­Aufbau eines Forums für Wohnraumentwicklung in Aussicht. Es soll bei der neu geschaffenen Stelle für Stadt- und Landschaftsplanung angesiedelt werden.

Austauschplattform in Arbeit

Mit der Umfrage sollte auch die Frage nach der Standortqualität geklärt werden. Zwar gibt es grosse Zufriedenheit bezüglich Natur, Erholung sowie Tourismus- und Sportinfrastruktur, andererseits fehlen aber soziale Integration sowie Informationen zur Entwicklung und den Zukunftsthemen von Davos. Festgestellt wurde auch ein grosses Bedürfnis nach Partizipation. Mit einer Austauschplattform für Einheimische, Zweitheimische und Zuziehende/Zugezogene will Wilhelm zumindest beim Punkt «Vernetzung mit Davos» ansetzen. «Die Schaffung einer entsprechenden Plattform ist Teil der Legislaturziele 2022.» Konkreteres konnte er dabei noch nicht sagen.

Die Auswertung der Antworten ist auf der Webseite der Gemeinde Davos unter https://www.gemeindedavos.ch/dl.php/de/61ba61ddd3e96/21-1206_Davos_-_Prasentation_Infoveranstaltung_FINAL.pdf zu finden.

Etwas ist gemacht, mehr kommt

Im Anschluss an die Präsentation nutzte der Landammann die Gelegenheit zur Information und zählte Aufwertungsmassnahmen auf. Erfolgte wie den Arkadenplatz – «Hier überlegen wir uns wie wir ihn weiter bespielen wollen.» – beabsichtigte wie den Postplatz – «Weniger Blech, mehr Grün.» – wünschenswerte wie Treffpunkte entlang der Promenade. Hier plädierte er für ein schrittweises Vorgehen. «Aktuell gibt es eine Fahrspur, auf der das Auto rollt. Dann gibt es eine zweite für den Bus und schliesslich noch eine dritte, auf der das Auto steht. Da kommt man manchmal kaum mehr vorbei.» Wenn die Lösung eine einfache wäre, wäre man heute nicht da, wo man sei, fand er weiter. «Wir müssen alle involvieren, damit der Verkehr gleichzeitig funktioniert und erträglich ist.» Die Promenade und der Verkehr blieben auch bei den Fragen aus der Zuhörerschaft DAS Thema. Ob Davos wie Klosters, denn auch Tempo 30 einführen werde, wollte jemand wissen. Damit werde man sich befassen müssen, antwortete Wilhelm. Besonders im Zusammenhang mit einer Lärmschutzsanierung stehe dies im Raum. Beschlossen sei aber noch nichts.

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