Glarner Unternehmen verkauft 200 unbemannte Helis in die Vereinigten Arabischen Emirate
Die Näfelser Firma Anavia stellt Drohnen her, die weit fliegen und viel Gewicht transportieren können. Jetzt vermeldet sie den grössten Auftrag der noch jungen Firmengeschichte.
Die Näfelser Firma Anavia stellt Drohnen her, die weit fliegen und viel Gewicht transportieren können. Jetzt vermeldet sie den grössten Auftrag der noch jungen Firmengeschichte.
Die herkömmliche Vorstellung einer Drohne ist eine andere: Ein kleines, feines Gerät, das in einer Handfläche gut Platz hat. Und auch wenn der Einsatz von Drohnen seit dem Ukraine-Krieg auch noch ein anderes Einsatzspektrum bekommen hat, steht bei der Nutzung von solchen Drohnen in der Schweiz ein spielerischer Aspekt im Vordergrund.
Der Anavia HT-100 ist definitiv kein solches Spielzeug. Er ist knapp einen Meter hoch und rund 55 Kilogramm schwer. Das Fluggerät hat zwei Rotoren und fliegt völlig autonom. In einem Bericht aus dem Jahr 2021 sagte Jon Andri Jörg zum Einsatzgebiet: «Das sind beispielsweise Flüge in unwegsamem Gebiet, sei es, um Hochspannungsleitungen zu kontrollieren, abschmelzende Gletscher zu vermessen, aber auch Überwachungsaufgaben wahrzunehmen.» Es gehe aber auch um die Sicherheit. So würde beim Helikopter auf Flügen bei schlechten Bedingungen keine Besatzung gefährdet. Die Fluggeräte seien Hochleistungshubschrauber, die mit hohen Nutzlasten bei gleichzeitig aussergewöhnlicher Flugstabilität konzipiert seien und damit einen Standart für autonomes Fliegen setzten.
Damals war der Siebner Jörg mit seiner Firma noch im Kanton Aargau domiziliert. Seit einiger Zeit hat die 2019 von ihm und Daniel Krättli gegründete Firma Anavia aber ihren Sitz in Näfels, wo die Drohnen zusammengebaut werden.
Ein «bahnbrechender Deal»
Mittlerweile sei das Unternehmen eines der weltweit führenden Technologieunternehmen von Drohnen mit einer Reichweite von 600 Kilometern, schreibt die Firma jetzt in einer Mitteilung. Und vermeldet gleichzeitig den grössten Auftrag in der noch jungen Geschichte des Unternehmens. Es verkauft 200 Drohnen der Typen HT-100 und des etwas grösseren HT-750 an das Verteidigungsministerium der Vereinigten Arabischen Emirate, so die Mitteilung.
CEO und Gründer Jon Andri Jörg lässt sich in der Mitteilung so zitieren: «Dieser bahnbrechende Deal markiert den wichtigsten Meilenstein in unserer Geschichte und unterstreicht insbesondere die rasante Entwicklung von Anavia.» Der Grossauftrag aus den Vereinigten Arabischen Emiraten breche sämtliche Rekorde im Bereich von High-Tech-Drohnen mit vertikalen Start- und Landefähigkeiten. Es stärke das Vertrauen, welches Kunden weltweit in die Anavia-Produkte setzten, so Jörg weiter.
So sieht das Glarner Fluggerät aus, wenn es fliegt:
Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert. Mehr Infos
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War nicht vor kurzem der…
War nicht vor kurzem der Putin in den Arabischen Emirate. Bin gespannt wie lange es geht bis die in der Ukrainie auftauchen.